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Welche Märchen Kinder zur Wahrheit motivieren

23.06.2014

Wer einmal lügt, dem glaubt man nicht, und wenn er auch die Wahrheit spricht. So lautet die Moral der oft erzählten Fabel vom Hirtenjungen und dem Wolf. Kanadische Wissenschaftler fanden jetzt jedoch heraus, dass positive Geschichten der Wahrheitsliebe von Kindern offenbar eher dienen als negative mit schlechtem Ausgang.

Mann um die 30, roter Pullover, langes, zurückgebundenes Haar, liegt mit Kind (ca. 5 Jahre alt) im rot-blau-weißen Shrit bäuchlings auf dem Boden und liest ihm vor
Kinder scheinen lieber einem ehrlichen Charakter aus einer Geschichte nachzueifern, als dass sie sich von den negativen Folgen des Lügens abschrecken lassen.
© eszer71 - Fotolia

Kinder scheinen lieber einem ehrlichen Charakter aus einer Geschichte, einer Fabel oder einem Märchen nachzueifern, als dass sie sich von den negativen Folgen des Lügens abschrecken lassen. Das ergab die Studie der Forscher mit 268 Kindern zwischen drei und sieben Jahren. Um den Effekt unterschiedlicher Geschichten zu testen, erhielten die Kinder zuerst die Aufgabe, ein Spielzeug nur anhand des Geräusches, das es machte, zu identifizieren. Der Versuchsleiter verließ zwischendrin für eine kurze Weile das Zimmer. Kaum ein Kind konnte in dieser Zeit der Versuchung widerstehen, sich das Spielzeug auf dem Tisch kurz anzuschauen. Anschließend bekamen die Kinder eine von vier Geschichten vorgelesen. „Der Hirtenjunge und der Wolf“ und „Pinocchio“ zeigten die negativen Folgen des Lügens, die Fabel von der Schildkröte und dem Hasen hatte nichts mit Lügen zu tun und in der Geschichte des jungen George Washington, der mit einer Axt Kerben in einen Kirschbaum schlug, auf Nachfrage aber davon erzählte, wurde die Wahrheitsliebe des Jungen gepriesen. Nach dem Vorlesen wurden die Kinder gefragt, ob sie sich das Spielzeug angeschaut hatten.

Das Ergebnis erstaunte die Wissenschaftler. Anders als gedacht hatten Geschichten, bei denen es Charakteren, die gelogen hatten, schlecht erging, keinen stärkeren Einfluss auf die Ehrlichkeit der Kinder als die neutrale Schildkröte-und-Hase-Fabel. Nur die Geschichte des kleinen George Washington inspirierte die Kinder offenbar dazu, mit der Wahrheit herauszurücken. Sie sagten dreimal häufiger die Wahrheit als Kinder, die andere Geschichten gehört hatten. Änderten die Wissenschaftler jedoch das Ende der Geschichte, so dass sie negativ ausging, änderte sich auch das Verhalten der Kinder, berichten die Forscher im Fachblatt Psychological Science. „Um moralisches Verhalten wie Ehrlichkeit zu fördern, ist es besser, die positiven Folgen von ehrlichem Verhalten herauszustellen, statt die negativen Folgen von Unehrlichkeit zu betonen“, sagt der Hauptautor der Studie, Dr. Kang Lee von der Universität Toronto.

HH

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