Herpes am Auge
Was ist das? - Definition
Herpes am Auge ist eine Virusinfektion, die meist durch das Herpes-simplex-Virus ausgelöst wird. Sie betrifft häufig die Hornhaut und kann unbehandelt zu dauerhaften Sehstörungen oder sogar zur Erblindung führen.
Krankheitsbild
Herpes am Auge, auch Augenherpes genannt, ist eine Infektion mit Herpes-simplex-Viren. Die häufigste Form ist die Herpes-simplex-Keratitis, die die Hornhaut betrifft. Weitere mögliche Bereiche sind Augenlid, Bindehaut, Regenbogenhaut oder Netzhaut. Die Erkrankung tritt meist einseitig auf und verläuft von Patient zu Patient unterschiedlich. Nach einer Erstinfektion verbleiben die Viren lebenslang im Körper und können durch bestimmte Auslöser reaktiviert werden. Eine vollständige Heilung ist nicht möglich, da die Viren in Nervenzellen ruhen und jederzeit wieder aktiv werden können.
Symptome/Verlauf
Die Beschwerden hängen davon ab, welchen Teil des Auges die Infektion trifft. Zu den typischen Symptomen zählen Rötung, Schmerzen, Fremdkörpergefühl, Lichtempfindlichkeit und Tränenfluss. Am Lidrand können sich Bläschen bilden, die aufplatzen und verkrusten. In schweren Fällen kommt es zu Sehverschlechterung oder Gesichtsfeldausfällen. Die Symptome treten meist einseitig auf und können sich über Tage bis Wochen verschlimmern. Besonders gefährlich sind tiefergehende Entzündungen, die zu Narbenbildung und dauerhaften Schäden führen können.
Folgen/Komplikationen
Unbehandelt kann Herpes am Auge zu schwerwiegenden Komplikationen führen. Dazu gehören Narben und Trübungen der Hornhaut, Glaukom/grüner Star durch erhöhten Augeninnendruck, Netzhautablösung, Superinfektionen mit Bakterien oder Pilzen und im schlimmsten Fall Erblindung. Auch nach erfolgreicher Behandlung kommt es mitunter zu wiederkehrenden Ausbrüchen, die das Auge weiter schädigen können.
Ursachen/Risikofaktoren
Die Infektion erfolgt meist durch Schmierinfektion, etwa über Hände oder kontaminierte Gegenstände. Zu den Risikofaktoren zählen:
- geschwächtes Immunsystem - Stress - UV-Strahlung - Kontaktlinsen - Erkältungen oder andere Infektionen - frühere Herpesinfektionen
Das kann helfen
Das macht der Arzt: Er verordnet in der Regel antiviral wirkende Medikamente wie Aciclovir, Valaciclovir oder Ganciclovir. Je nach Schweregrad wendet man sie als Salbe, Tropfen oder Tabletten an. In sehr schweren Fällen kann eine Hornhauttransplantation nötig sein.
Das kann man selbst tun: Durch Hygiene, Stressvermeidung und Schutz vor UV-Strahlung lässt sich vorbeugen. Grenzen sind erreicht, wenn Sehverschlechterung, starke Schmerzen oder Bläschen auftreten, dann ist sofortige ärztliche Hilfe erforderlich.
Bearbeitungsstand: 02.11.2021
Quellenangaben:
Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Mehrle, Augenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 8.Auflage
Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.