Arzneimitteldatenbank

Übelkeit/Erbrechen

Was ist das? - Definition
Übelkeit und Erbrechen sind unangenehme Symptome, die viele Ursachen haben können. Übelkeit beschreibt das Gefühl, sich übergeben zu müssen, während Erbrechen das tatsächliche Entleeren des Mageninhalts über den Mund ist. Beide treten oft gemeinsam auf und sind meist Zeichen einer vorübergehenden Störung im Verdauungssystem oder einer anderen körperlichen Belastung.



Krankheitsbild
Übelkeit und Erbrechen sind keine eigenständigen Krankheiten, sondern Symptome, die bei vielen verschiedenen Erkrankungen auftreten können. Sie entstehen durch eine Reizung des Brechzentrums im Gehirn, das über Nervenimpulse aus dem Magen-Darm-Trakt, dem Gleichgewichtsorgan oder anderen Körperregionen aktiviert wird. Häufig sind sie harmlos und klingen nach kurzer Zeit wieder ab. In anderen Fällen können sie auf ernstere gesundheitliche Probleme hinweisen.
Symptome/Verlauf
Übelkeit äussert sich als flaues Gefühl im Magen, oft begleitet von Appetitlosigkeit, Schwindel oder vermehrtem Speichelfluss. Erbrechen kann plötzlich auftreten und bringt meist eine vorübergehende Erleichterung. Die Beschwerden können einmalig oder wiederholt auftreten. Je nach Ursache sind sie mit weiteren Symptomen verbunden, etwa Bauchschmerzen, Fieber oder Durchfall. Der Verlauf hängt stark vom Auslöser ab. Bei harmlosen Magenverstimmungen verschwinden die Symptome meist innerhalb weniger Stunden oder Tage.
Folgen/Komplikationen
Kurzzeitige Übelkeit und gelegentliches Erbrechen sind meist unbedenklich. Bei häufigem oder starkem Erbrechen kann es jedoch zu Flüssigkeits- und Elektrolytverlust kommen. Das kann besonders bei Kindern, älteren Menschen oder chronisch Kranken gefährlich werden. In schweren Fällen drohen Kreislaufprobleme, Austrocknung oder eine Reizung der Speiseröhre. Wenn Blut im Erbrochenen sichtbar ist oder die Beschwerden länger als zwei Tage anhalten, sollte unbedingt ärztlicher Rat eingeholt werden.
Ursachen/Risikofaktoren
Die Bandbreite möglicher Ursachen ist gross. Häufig sind Infektionen des Magen-Darm-Trakts, etwa durch Viren oder Bakterien. Auch verdorbene Lebensmittel, Stress, Medikamente oder hormonelle Veränderungen wie in der Schwangerschaft können Übelkeit und Erbrechen auslösen. Weitere Auslöser sind Reisekrankheit, Migräne oder Nebenwirkungen von Medikamenten. In seltenen Fällen steckt eine ernsthafte Erkrankung wie ein Darmverschluss oder eine Hirndrucksteigerung dahinter.
Das kann helfen
Das macht der Arzt: Er kann je nach Ursache Medikamente gegen Übelkeit und Erbrechen verordnen. Dazu gehören Antiemetika wie Dimenhydrinat oder Metoclopramid. Bei Infektionen kann eine symptomatische Behandlung mit Flüssigkeitszufuhr und Ruhe ausreichend sein. Auch pflanzliche Präparate, etwa mit Ingwer, können die Beschwerden lindern.
Das kann man selbst tun: Leichte Kost zu sich nehmen, ausreichend trinken und reizende Einflüsse meiden. Wenn die Beschwerden länger anhalten, sehr stark sind oder mit anderen Warnzeichen wie Fieber oder Blut im Erbrochenen einhergehen, sollte man nicht zögern, medizinische Hilfe in Anspruch zu nehmen.

Bearbeitungsstand: 28.10.2021

Quellenangaben:
Mutschler, Arzneimittelwirkungen, Wiss.Verl.-Ges., (2008), Aufl. 9 - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage


Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Die Datenbank enthält keine homöopathischen und anthroposophischen Arzneimittel.

 

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