Der Anblick eines kühlen Bieres lässt bei manchem Liebhaber das Herz höher schlagen. Dass dies nicht nur sprichwörtlich so ist, hat ein Team unter Führung von Wissenschaftlern der Universität München festgestellt. Aus ihrer Oktoberfest-Studie geht hervor: Je mehr Alkohol man trinkt, desto höher ist die Herzfrequenz.
Wie ein genauer Blick auf Elektrokardiogramme (EKGs) von über 3.000 Personen, die im Jahr 2015 das Oktoberfest in München besucht hatten, zeigte, lässt Alkohol die Herzfrequenz steigen. Dies berichten die deutschen Wissenschaftler auf dem Kongress der European Society of Cardiology in Barcelona, Spanien. Den Ergebnissen zufolge stand eine höhere Alkoholkonzentration im Atem bei jedem vierten Studienteilnehmer mit einer beschleunigten Herzfrequenz von über 100 Schlägen pro Minute in Verbindung. Der von ihnen gefundene Zusammenhang sei linear und ohne einen Schwellenwert, so die Forscher. Auf andere Parameter, die mit dem EKG gemessen wurden, hatte der Alkoholkonsum dagegen keinen Einfluss.
Derzeit untersuchen die Wissenschaftler, ob der Anstieg der Herzfrequenz langfristig zu Herzrhythmusstörungen führen könnte. „Noch lässt sich nicht sagen, dass eine höhere Herzfrequenz durch Alkohol tatsächlich schädlich ist“, sagt Dr. Moritz Sinner vom Klinikum der Universität München. Allerdings hätten Menschen mit Herzproblemen oft eine höhere Herzfrequenz, die in vielen Fällen Herzrhythmusstörungen wie Vorhofflimmern auslösen könnten. „Deshalb ist es plausibel, dass eine höhere Herzfrequenz durch Alkoholkonsum zu Herzrhythmusstörungen führen kann“, folgert Sinner.
HH
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