Purinreiche Nahrung und Alkohol: Eine doppelte Belastung
Die Harnsäure stammt aus zwei Quellen: dem Abbau körpereigener Zellen und der Aufnahme purinreicher Nahrung wie:
- Innereien (Leber, Niere)
- Fleisch (insbesondere rotes Fleisch)
- Fisch und Meeresfrüchte
- Fisch- und Geflügelhaut
- Hefeprodukte (wie Bierhefe)
Bier enthält nicht nur viele Purine, sondern auch Alkohol. Alkohol hemmt wiederum die Harnsäureausscheidung über die Nieren. Zudem fördert Alkohol die Produktion von Harnsäure. Dadurch steigt das Risiko, dass Harnsäure auskristallisiert und einen Gichtanfall auslöst.
Ist Wein wirklich ungefährlich?
Weintrinker haben es leichter: Studien zeigen, dass der moderate Konsum von Wein das Risiko für einen Gichtanfall nicht wesentlich erhöht. Wein enthält vergleichsweise wenig Purine, und sein Einfluss auf die Harnsäureausscheidung scheint nicht so stark zu sein wie der von Bier oder Spirituosen.
Achtung: Auch beim Wein gilt Maßhalten. Übermäßiger Alkoholkonsum, unabhängig von der Art des Getränks, kann insgesamt die Stoffwechselgesundheit beeinträchtigen und das Risiko für andere Erkrankungen erhöhen.
Vorsicht bei Fruchtzuckerhaltigen Getränken
Nicht nur alkoholische Getränke bergen Risiken: Auch Softdrinks, Limonaden und Fruchtsäfte mit hohem Fruktose-Anteil können das Gichtrisiko deutlich steigern. Fruchtzucker (Fruktose) erhöht die Harnsäureproduktion im Körper und fördert somit indirekt die Kristallbildung. Mehrere Studien belegen einen klaren Zusammenhang zwischen hohem Fruktose-Konsum und Gicht.
Empfehlungen für Gichtpatienten
- Bier meiden: Aufgrund des hohen Purin- und Alkoholgehalts.
- Spirituosen einschränken: Ebenfalls ungünstig für den Harnsäurespiegel.
- Wein nur in Maßen genießen: Besser geeignet als andere Alkoholika.
- Wasser bevorzugen: Ideal zur Unterstützung der Harnsäureausscheidung.
- Fruchtzucker einschränken: Verzicht auf gesüßte Getränke.
Maßvoller Umgang schützt die Gelenke
Für Menschen mit Gicht oder erhöhtem Gichtrisiko empfiehlt es sich, Alkohol – insbesondere Bier – zu reduzieren oder ganz darauf zu verzichten. Wer gelegentlich ein Glas Wein trinkt, muss sich weniger Sorgen machen. Entscheidend sind jedoch immer die Gesamtmenge an Harnsäurequellen in der Ernährung und ein bewusster Lebensstil.