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02.05.2025 08:33 Uhr
Tomaten sorgen der Studie zufolge für einen höheren Harnsäure-Pegel im Blut, der Hauptursache für einen Gicht-Anfall. Dies fanden Forscher von der University of Otago bei einem analytischen Blick auf die Daten von 12.720 US-amerikanischen Gichtkranken heraus. Obwohl damit noch nicht bewiesen sei, dass Tomaten tatsächlich Gicht auslösen, reihten sie sich zumindest mit Blick auf den Harnsäurespiegel in die Liste bekannter Gichtauslöser ein, berichten die Forscher in der Fachzeitschrift BMC Musculoskeletal Disorders. Der von ihnen gefundene Zusammenhang zwischen dem Verzehr von Tomaten und erhöhten Harnsäurewerten sei mit dem von Meeresfrüchten, rotem Fleisch, Alkohol und zuckerhaltigen Getränken vergleichbar, sagt Studienautorin Tanya Flynn.
Gicht-Auslöser: Alkohol, Meeresfrüchte, rotes Fleisch
Die Forscher hatten zuvor über 2.000 Neuseeländer, bei denen Gicht diagnostiziert worden war, dazu befragt, welche Lebensmittel bei ihnen einen Gichtanfall auslösen. Rund 70 Prozent der Befragten gab an, dass mehr als ein Nahrungsmittel als Auslöser in Frage komme, jeder Fünfte nannte auch Tomaten. Nach Meeresfrüchten, Alkohol und rotem Fleisch wurden Tomaten als vierthäufigste Ursache für einen Gichtanfall genannt. Ausführlichere Infos zu Alkohol bei Gicht lesen Sie hier.
Harnsäure senken durch Ernährung?
Gicht gilt als Wohlstandserkrankung und betrifft häufiger Männer als Frauen. Es handelt sich dabei um eine besonders schmerzhafte Form der Arthritis, die entsteht, wenn zu viel Harnsäure im Blut vorhanden ist. Harnsäure entsteht, wenn sogenannte Purine abgebaut werden. Ein großer Teil wird dabei vom Körper selbst hergestellt, zum Teil gelangen sie aber auch über Lebensmittel in den Körper. Besonders purinreiche Lebensmittel sind Fisch, Fleisch und Meeresfrüchte. Daher kann es bei Gicht im Rahmen der Behandlung sinnvoll sein, die Ernährung dahingehend anzupassen und diese Lebensmittel nur in Maßen zu sich zu nehmen, um den Spiegel an Harnsäure zu senken. Da jeder Mensch jedoch anders auf verschiedene Lebensmittel reagiert, kann keine einheitliche Empfehlung ausgesprochen werden. Wer Gicht hat, sollte deshalb am besten durch Ausprobieren selbst herausfinden, welche Behandlung am besten wirkt und ob eine Umstellung der Ernährung den Krankheitsverlauf positiv beeinflusst.