SeniorenGesundheit

Alzheimer: Die Rolle des Y-Chromosoms

24.05.2016

Verlieren die roten Blutzellen von Männern das Y-Chromosom, erhöht sich ihr Risiko für eine Alzheimer-Diagnose. Dies ermittelte ein internationales Forscherteam, das dem Chromosomen-Schwund und seinen Folgen auf der Spur war.

Mit steigendem Lebensalter fehlt bei Männern immer häufiger das Y-Chromosom in den Blutzellen.
Mit steigendem Lebensalter fehlt bei Männern immer häufiger das Y-Chromosom in den Blutzellen.
© Nejron Photo - Fotolia

Wie sich bei Blutuntersuchungen von Männern im Alter zwischen 37 und 96 Jahren abzeichnete, stieg das Risiko für einen Verlust des Y-Chromosoms in den Blutzellen mit zunehmendem Alter an. Männer, bei denen Alzheimer diagnostiziert worden war, fehlte mit größerer Wahrscheinlichkeit das Y-Chromosom. Umgekehrt galt das Fehlen desselben als Anzeichen für eine erhöhte Gefahr, im Verlauf der Studie an dieser Form der Demenz zu erkranken. Dies berichten Forscher um Professor Lars Forsberg von der Universität Uppsala im Fachblatt American Journal of Human Genetics. Darüber hinaus scheint der Verlust des Y-Chromosoms das Risiko, vorzeitig an anderen Krankheiten zu sterben, zum Beispiel an Krebs, zu erhöhen.

In der Zukunft könnte ein einfacher Y-Chromosomen-Test Ärzten vielleicht einen Hinweis darauf geben, ob ein Mann Gefahr laufe, an Demenz oder auch an Krebs zu erkranken. So könnten diese Krankheiten schon sehr früh mit Hilfe von onkologischen oder neurologischen Tests aufgespürt und behandelt werden und eventuell sogar gestoppt, hoffen die Wissenschaftler.

Das Y-Chromosom besitzen von Natur aus nur Männer. Die beschriebene Einbuße sei die häufigste erworbene Erbgutveränderung, die im Lebensverlauf von Männern entstehe. Sie liege bei etwa 20 Prozent der über 80-Jährigen vor, so die Forscher. Sie vermuten, dass dieser Verlust unter anderem etwas damit zu tun haben könnte, warum Männer durchschnittlich früher sterben als Frauen. In weiteren Studien soll nun untersucht werden, was genau der Verlust des Y-Chromosoms bewirkt, ob es eine Verbindung zu bestimmten Krebsarten gibt oder einen Zusammenhang mit frühen Anzeichen von Demenz.

HH

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