Brustkrebs ist keine reine Frauenkrankheit. Bis zu 600 Männer erkranken jedes Jahr in Deutschland daran. Oft wird der Tumor erst spät und mit schlechteren Heilungsaussichten entdeckt. Deshalb fordert die Deutsche Gesellschaft für Urologie e.V. (DGU) Männer zu regelmäßiger Selbstkontrolle auf.
Ein gesetzliches Früherkennungsprogramm gibt es für das männliche Mammakarzinom nicht. "Vor allem Risiko-Patienten sollten sich fachärztlich beraten lassen und Früherkennungsuntersuchungen der Brust wahrnehmen", sagt DGU-Pressesprecherin Professor Dr. Sabine Kliesch. Dazu zählen Männer, in deren Familien auch Frauen öfter von Brustkrebs betroffen sind, sowie Männer mit Klinefelter-Syndrom. Dabei handelt es sich um eine angeborene genetische Störung, bei der mindestens ein zusätzliches weibliches X-Chromosom vorliegt. Dadurch ist das Risiko für ein Mammakarzinom 15- bis 50-fach erhöht.
Wie bei Frauen, so ist bei Männern das erste Symptom meist ein tastbarer Knoten oder eine Verhärtung in der Brust. Aber auch eine Einziehung oder Entzündungen der Brustwarze sowie Ausfluss können Anzeichen sein ebenso wie geschwollene und schmerzende Lymphknoten in der Achselhöhle und Hautveränderungen der Brust. "Auch wenn das Auftreten eines dieser Symptome keinesfalls zwangsläufig Brustkrebs bedeutet, sollte eine sofortige Abklärung durch den Facharzt erfolgen", sagt Kliesch.
Sie appelliert: "Angesichts einer relativ hohen Sterbequote aufgrund der vielfach späten Diagnosestellung müssen wir die Erkrankung stärker ins öffentliche Bewusstsein rücken, falsche Scham überwinden und vor allem Risikogruppen sensibilisieren." Regelmäßiges Abtasten der Brust und Früherkennungsuntersuchungen besonders für Männer mit erhöhtem Risiko seien angezeigt. Ansprechpartner für den Mann sind neben dem Hausarzt hauptsächlich Urologen.
RF
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