Seitdem Ärzte ihren Patienten Cannabis auf Kassenrezept verschreiben können, ist die Zahl der verordneten Packungen um 80 Prozent gestiegen. Das hat das Marktforschungsinstitut Quintiles IMS in einer Analyse herausgefunden. Mit dem Begriff Packung sind in diesem Zusammenhang sowohl Fertigarzneien als auch Rezepturen gemeint.
Möglich wurde die Verordnung auf Rezept durch das Gesetz zur Änderung betäubungsmittelrechtlicher Vorschriften, das am 10 März 2017 verabschiedet wurde (aponet.de berichtete). Zuvor hatten nur rund 1000 Patienten in Deutschland eine Ausnahmegenehmigung für den Bezug von Cannabisblüten in der Apotheke besessen. Nun steigen die Zahlen: Während Mediziner vor der Gesetzesänderung im Februar noch rund 2400 Packungen Cannabis-Arzneien verordneten, waren es im März schon 3604. Im April wurde medizinisches Cannabis 4200 Mal verschrieben, im Mai rund 6400 Mal. Diese Zahlen umfassen allerdings nur gesetzlich versicherte Patienten.
31 Prozent der Verordnungen wurden den Marktforschern zufolge von Neurologen getätigt, 23 Prozent von Allgemeinmedizinern, 8 Prozent von Internisten. 19 Prozent der Verschreibungen kamen aus einem Medizinischen Versorgungszentrum, 7 Prozent aus einer Ambulanz. Der Rest verteilt sich auf andere Facharztgruppen. Die Experten bei Quintiles IMS gehen davon aus, dass die Nachfrage in den kommenden Monaten weiter steigen wird.
ap/PZ
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