Baby & Familie

Demenz: Sicher unterwegs dank GPS

06.07.2015

Mit Demenz gehen Vergesslichkeit und Orientierungsprobleme einher, weshalb viele Erkrankte das Haus nicht mehr alleine verlassen. Eine norwegische Studie mit 200 Demenzkranken zeigt jetzt, dass ein Navigationsgerät für manche eine gute Lösung sein könnte.

Rückenbild: jüngere Frau legt freundlich-fürsorglich Arm um Schultern einer alten Frau, Gesichter einander zugewandt
Mit der Diagnose Demenz beginnt ein langer, schwieriger Weg - sowohl für die Betroffenen als auch für Familie und Angehörige.
© Ocskay Bence - Fotolia

Bei dem Projekt wurde dokumentiert, wie sich die Verwendung der GPS-Technologie auf das Wohlbefinden und die Aktivität von Demenzkranken auswirkt. „Wir haben viele positive Effekte gesehen“, sagen Tone Øderud und Dag Ausen vom skandinavischen Forschungsunternehmen SINTEF. „Die Studie hat bestätigt, dass Demenzkranke ihre Unabhängigkeit behalten, ihre Freiheit genießen und ihren Aktivitäten im Freien weiter nachgehen können, und das trotz ihrer Krankheit.“ Die Studie hatte im Jahr 2011 mit fünf Gemeinden und 50 Demenzkranken begonnen und war bis 2015 auf 18 Gemeinden ausgeweitet worden. Sowohl die Demenz-Kranken als auch ihre Angehörigen oder das Pflege-Personal waren fast alle der Meinung, dass das Navigationssystem zum Seelenfrieden beitrage. Ein Teil des Wohlbefindens rührte daher, dass sie längere Zeit zu Hause wohnen konnten.

In Pflegeheimen und Kliniken verringerte der Einsatz eines GPS-Geräts Konflikte und die Betreuenden brauchten weniger Zeit und Energie, um verloren gegangene Patienten zurück in die Klinik zu lotsen. Bestes Beispiel dafür war ein Bericht, der der Studie zugrunde lag: Dabei war es in einem Pflegeheim immer wieder zu Konflikten mit einem älteren demenzkranken Mann gekommen, dem es nicht erlaubt wurde, das Heim zu verlassen, weil er immer wieder verloren gegangen war. Eine Pflegerin entschied, dass er in ihrer Schicht nach draußen durfte, wenn er ein Navigationsgerät bei sich trug. In dieser Zeit ging der Mann spazieren, setzte sich in ein Café, beobachtete die Leute und kam wieder zurück. Wenn er nicht zurückkam, war es leicht, ihn zu finden und zurück ins Heim zu bringen.

Øderud und Ausen betonen, dass nicht alle Demenzkranken von einem Navigationsgerät profitieren. Deshalb sei es wichtig, herauszufinden, für wen die Technologie geeignet sei. Wenn sie eingesetzt werde, sei das Einhalten von Routinen wichtig. So fänden viele Nutzer es gut, wenn das GPS-Gerät einen Platz nahe der Tür habe, so dass sie es sich nur noch umhängen oder in die Tasche stecken müssten, so die Forscher.

HH

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