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Depressive benutzen andere Worte

08.02.2018

Eine Depression wirkt sich auf fast alle Lebensbereiche aus - auf den Schlaf, die Lebensfreude und darauf, wie Betroffenen mit anderen interagieren. Einer neuen Studie zufolge macht sich eine Depression offenbar auch durch die Sprache, die Betroffene nutzen, bemerkbar.

Depressive nutzen eine andere Sprache als psychisch Gesunde.
Die Art und Weise, wie sich jemand ausdrückt, könnte auf eine psychische Erkrankung hindeuten.
© Полина Стрелкова - Fotolia.com

Wie eine Computer-Analyse offenbarte, gibt es eindeutige sprachliche Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Depression. Dies berichten die Forscher der University of Reading in Großbritannien im Fachblatt Clinical Psychological Science. Wie zu erwarten, benutzten depressive Menschen häufig Worte, mit denen sie negative Gefühle ausdrückten, insbesondere Adjektive wie „einsam“, „traurig“ oder „miserabel“. Interessanter war dagegen die Nutzung von Pronomen. So verwendeten Menschen mit einer Depression deutlich häufiger Pronomen in der ersten Person Singular, also „mein“, „mir“, „mich“ oder „ich“, und deutlich weniger Pronomen in der zweiten oder dritten Person, wie „sie“, „ihr“ oder „ihnen“. Dies deute darauf hin, dass depressive Personen mehr auf sich selbst fokussiert seien, so Studienautor Mohammed Al-Mosaiwi von der University of Reading in Großbritannien. Um eine Depression zu identifizieren, seien Pronomen noch verlässlicher als negative Worte, so der Psychologe.

Die Auswertung von 64 Onlineforen zur psychischen Gesundheit mit über 6.400 Teilnehmern ergab darüber hinaus, dass neben dem Inhalt auch Unterschiede beim Stil existierten. So nutzten Depressive sehr häufig Formulierungen, die absolute Größenordnungen ausdrückten, wie „immer“, „nie“ oder „vollständig“. Dies deute den Forschern zufolge darauf hin, dass Menschen mit einer Depression eher in Schwarz-Weiß-Kategorien denken und sich dies in ihrem Sprachstil niederschlägt, so die Forscher. Ein Vergleich mit 19 anderen Foren zum Thema Schwangerschaft und Studium zeigte, dass in Foren, in denen es um Ängste und Depressionen ging, solche Wörter etwa 50 Prozent häufiger benutzt wurden. In Foren, in denen es um Selbstmordgedanken ging, nutzten die Betroffenen die Wörter sogar etwa 80 Prozent häufiger. Zusätzlich zu den bisherigen Mitteln könnte die Analyse der Sprache eine weitere Möglichkeit sein, Depressionen zu erkennen, resümieren die Forscher.

HH

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