Der erste Sex beeinflusst bei Frauen das spätere Verlangen

ZOU | 04.03.2022

Der erste Sex ist für die meisten Menschen ein bedeutungsvolles Ereignis. Psychologen haben nun herausgefunden, dass sich die Erfahrung darüber hinaus nachhaltig auf das zukünftige sexuelle Verlangen einer Frau auswirken kann.
Die erste sexuelle Erfahrung einer Frau hat einen großen Einfluss auf ihr späteres Interesse an Sex. image.originalResource.properties.copyright

Allgemein geht man davon aus, dass der Sexualtrieb bei Frauen schwächer ausgeprägt ist als bei Männern und dies über die gesamte Lebensdauer so bleibt. Eine Studie unter 838 heterosexuellen Erwachsenen ergab nun, dass dies nur der Fall ist, wenn der erste Sex für Frauen unangenehm war und sie keinen Orgasmus hatten.

„Frauen gaben im Vergleich zu Männern mit halb so hoher Wahrscheinlichkeit an, mit ihrem ersten Geschlechtsverkehr zufrieden zu sein, und mit etwa achtmal geringerer Wahrscheinlichkeit einen Orgasmus gehabt zu haben“, sagte Diana Peragine von der Universität Toronto. Frauen, die beim ersten Mal einen Orgasmus hatten, waren dagegen mehr an Sex in der Partnerschaft interessiert, und ihr aktuelles Verlangen stand dem der Männer in nichts nach, schreiben die Forscher in der Zeitschrift „Journal of Sex Research“.

Peragine erläuterte, dass erste Erfahrungen kraftvolle Lektionen sind und Geschlechtsverkehr da offenbar keine Ausnahme bildet: „Anstatt geschlechtsspezifische Unterschieden im sexuellen Verlangen zu zementieren, weisen unsere Ergebnisse auf die Möglichkeit hin, dass eine erste sexuelle Erfahrung ohne Orgasmus ein häufiger Bestandteil der sexuellen Sozialisation von Frauen sein könnte. Ein sexuelles Debüt, das eher frustrierend als lohnend ist, motiviert möglicherweise nicht zu sexuellen Aktivitäten.“

Quelle: DOI 10.1080/00224499.2022.2027855