Ein schlecht eingestellter Blutzucker erhöht bei Diabetikern das Risiko für Demenzerkrankungen. Portugiesische Forscher fanden nun heraus, wie sie mit Koffein die Veränderungen des Gehirns verzögern können.
Die Wissenschaftler haben nachgewiesen, dass hoher Blutzucker bei Diabetes die Vernetzung der Nervenzellen im Gehirn stört. Betroffen davon ist besonders ein Hirnbereich, der Hippocampus genannt wird. Zugleich gibt es hier Strukturen, an die Koffein binden kann, um dies zu verzögern. In den Untersuchungen der portugiesischen Forscher legten zuckerkranke Mäuse, die Koffein entsprechend acht Tassen Kaffee im Trinkwasser gehabt hatten, während der Studie nicht nur weniger an Gewicht zu als ihre koffeinfreien Artgenossen, auch die Veränderungen im Gehirn waren weniger ausgeprägt.
Dies bedeute aber nicht, dass nun jeder acht Tassen Kaffee am Tag trinken solle, betonte Professor Dr. Rodrigo Cunha vom Zentrum für Neurowissenschaften und Zellbiologie an der Universität Coimbra. Diese Menge sei in der Tat viel zu groß. Zu einem moderaten Konsum könne allerdings geraten werden. Ziel der Studie sei es außerdem nicht gewesen, eine wirksame Koffeindosis herauszufinden, sondern zu untersuchen, welche Veränderungen der Diabetes verursache und auf welche Weise Koffein hier schützend eingreife. Die anregende Substanz aus Kaffee und Tee könne in weiteren Studien als Modellsubstanz für mögliche Arzneistoffe dienen, die gezielter wirken.
MP
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