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Diabetes: Zucker und Fett schädigen Zellen der Bauchspeicheldrüse

ZOU  |  14.06.2022

Ein Fast-Food-Menü mit Burger, Pommes und Softdrink begünstigt die Entstehung von Typ-2-Diabetes: Wenn gleichzeitig Fruktose- und fettreiche Lebensmittel gegessen werden, produzieren Zellen des Dünndarms besonders viel Glyzerat, das die insulinproduzierenden Zellen der Bauchspeicheldrüse schädigt.

Foto von Hamburger und Pommes.
Fettiges Essen in Kombination mit zuckerhaltigen Getränken schädigen die Bauchspeicheldrüse und erhöhen das Risiko für Diabetes.
© bhofack2/iStockphoto

Man weiß schon länger, dass Fruktose schädliche Auswirkungen auf die Leber hat und die Entstehung einer Fettleber begünstigt. Das passiert, wenn der Fruktosestoffwechsel im Dünndarm überlastet und der Fruktosespiegel im Blut zu hoch ist. Aber auch Typ-2-Diabetes kann durch zu viel Fruktose begünstigt werden, wenn sie zusammen mit viel Fett gegessen wird. Das zeigen Experimente mit Mäusen, die fett- und zuckerreich gefüttert wurden: Zucker wird im Darm zu Glukose und Fruktose aufgespalten. Die Fruktose wird von Zellen im Dünndarm verstoffwechselt, und dieser Vorgang lief besonders effizient ab, wenn gleichzeitig zusätzlich viel Fett in der Nahrung enthalten war. Ein Zwischenprodukt des Fruktose-Stoffwechsels namens Glyzerat gelang dadurch vermehrt in den Blutkreislauf und schädigte Zellen der Bauchspeicheldrüse, woraufhin die Insulinproduktion der Mäuse abnahm. Dies berichtet ein Forschungsteam in dem Fachmagazin „Cell Metabolism“.

Die Ergebnisse passen zu der Beobachtung, dass Personen, die aufgrund einer seltenen Erkrankung hohe Mengen an Glyzerat aufweisen, ein höheres Risiko für Diabetes haben.

Die Studienergebnisse lassen vermuten, dass längerfristig hohe Glyzeratspiegel durch fett- und zuckerreiche Lebensmittel, die für die westliche Ernährung typisch sind, die Bauchspeicheldrüse schädigen und die Entstehung von Diabetes begünstigen können. „Die Aufklärung der Stoffwechselprozesse der von uns verzehrten Lebensmittel ist eine entscheidende Komponente bei der Optimierung unserer Ernährungsgesundheit. Das Verständnis dieser Prozesse ermöglicht es uns, gezieltere und individuelle Behandlungen für immer häufiger auftretende Krankheiten wie Diabetes zu entwickeln“, sagte Dr. Ali Khademhosseini vom Terasaki-Institut für biomedizinische Innovation in Kalifornien.

Quelle: DOI 10.1016/j.cmet.2022.05.007

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