Die richtige Pflege für Kinderhaut

In der Klinik war alles ganz klar: Die Hebamme wies die jungen Eltern in die Babypflege ein, gab ihnen wertvolle Tipps. Jetzt aber ist das Baby zu Hause und plötzlich ist da die Furcht, etwas falsch zu machen. Lesen Sie hier, worauf bei der Hautpflege zu achten ist.

Baby in der Badewanne
Zweimal wöchentlich baden schadet normaler Babyhaut nicht, vorausgesetzt sie wird danach eingecremt. Der Plansch-Spaß sollte aber am besten nicht mehr als fünf bis zehn Minuten dauern.
© Angel Simon - Fotolia

Babys haben eine dünnere Haut als Erwachsene. Die Zellen der Hornschicht sind locker gepackt, die Schweiß- und Talgdrüsen noch nicht voll funktionsfähig. Weil auch der Schutzfilm auf der Hautoberfläche nur mangelhaft ausgebildet ist, können leicht Keime eindringen. Umgekehrt verliert die Haut schnell Feuchtigkeit und neigt zu Trockenheit. Hält der Zustand länger an, können sich Hautausschläge und -irritationen bilden. Die besonderen Bedürfnisse der Babyhaut müssen Eltern bei der Reinigung und Pflege berücksichtigen.

Nicht zu oft baden und waschen

Zu häufiges Baden kann die Haut von Babys und Kindern austrocknen. Günstiger sind Ganzkörperwaschungen mit leicht sauren Reinigungsprodukten, auf Seife sollte verzichtet werden. Die Reinigungsprodukte sparsam dosieren. Mund, Hände und Po werden nur bei Bedarf gesäubert.

Beim Windelwechsel entfernt man zuerst grobe Verschmutzungen und löst feste Krusten mit Babyöl oder Öltüchern. Danach wird mit einer milden, stark verdünnten Reinigungslotion und Einmalwaschlappen nachgesäubert. Normale Waschlappen muss man täglich wechseln und bei mindestens 60 Grad Celsius waschen.

Zweimal wöchentlich baden schadet normaler Haut nicht, vorausgesetzt sie wird danach eingecremt. Und wie lange darf das Baby baden? Am besten nicht mehr als fünf bis zehn Minuten, bei einer Wassertemperatur von 36 oder 37 Grad Celsius – nicht wärmer. Bei trockener Haut empfiehlt es sich, Babys und Kleinkinder möglichst selten, höchstens einmal wöchentlich, zu baden. Die Badezusätze müssen für Babys geeignet sein und sparsam dosiert werden. Geeignete Produkte enthalten geringe Mengen hautfreundlicher Tenside sowie wenig oder keine Farb- und Duftstoffe. Außerdem sind sie auf einen hautfreundlichen pH-Wert von 5,5 eingestellt. Der pH-Wert besagt, wie sauer beziehungsweise alkalisch eine Lösung ist.

Hautpflege nach dem Bad

Das Baden bietet eine gute Gelegenheit, Haare und Kopfhaut zu reinigen. Babyshampoos sind auch für ältere Kinder geeignet, da sie Haut und Augen nicht reizen. Trotzdem sollten die Eltern vermeiden, dass dem Kind Shampoo über die Stirn bis in die Augen rinnt. Nach dem Bad werden Kopf und Körper mit einem vorgewärmten Handtuch trocken getupft und dann eingecremt. Um die Prozedur für das Baby möglichst angenehm zu machen, sollten sowohl das Zimmer als auch die Hände der Mutter warm sein.

Für den Körper eignen sich leicht verteilbare Lotionen, für das Gesicht pflegende Cremes. Bei Wärme oder gereizter Haut am besten fettarme Zubereitungen wählen, bei Kälte und Aufenthalt im Freien fetthaltige. Da Kinder meist zu trockener Haut neigen, eignen sich Babypräparate bis ins Schulalter recht gut. Ältere Kinder können zur Reinigung und Pflege die auch von Erwachsenen genutzten Präparate für trockene Haut verwenden.

Hautschutz in der Windelregion und bei Sonne

Die Haut in der Windelregion muss einiges aushalten und benötigt daher Schutz, so etwa vor Zersetzungsprodukten des Stuhls. Sie darf allerdings nicht so abgedeckt werden, dass ein Wärmestau entsteht. Es eignen sich fettreiche Wasser-in-Öl-Cremes oder im Fall von Hautausschlägen Pasten mit heilungsfördernden Zusätzen wie Zink. Apotheker beraten dazu.

Ein wichtiges Thema ist außerdem der Sonnenschutz. Im ersten Lebensjahr dürfen Babys nicht der Sonne ausgesetzt werden. Auch im Schatten gilt es, die Haut ausreichend durch Hemd, Hose, Hut oder Sonnensegel am Kinderwagen zu schützen. Textiler Schutz ist auch die Basis des UV-Schutzes bei Kleinkindern. Auf alle unbedeckten Stellen gehört Sonnenschutzmittel mit hohem Lichtschutzfaktor (> 25). Die Produkte für Kinder sollten wasserfest sein und neben UV-Filtern einen hohen Anteil physikalischer Filter, sogenannter Mikropigmente, enthalten.

Apothekerin Ursula Kindl

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