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Ebola-Impfstoff überzeugt in Studie

23.12.2016

Der experimentelle Ebola-Impfstoff rVSV-ZEBOV war in einer Studie in Guinea und Sierra Leone zu 100 Prozent wirksam, wenn er frühzeitig verabreicht wurde. Die Ergebnisse der Studie veröffentlichte ein Forscherteam um Dr. Ana Maria Henao-Restrepo von der Impfstoff-Abteilung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) nun im Fachjournal The Lancet.

Der experimentelle Impfstoff überzeugt in einer großen Studie.
Die Wirkung des experimentellen Impfstoffs wurde in einer großen Studie in Guinea und Sierra Leone getestet.
© ursule - Fotolia

An der Studie nahmen 11.800 Menschen teil, die Kontakt zu Patienten hatten, bei denen vor Kurzem eine Ebola-Neuinfektion nachgewiesen wurde. Die Hälfte der Testpersonen wurde sofort geimpft, die andere Hälfte erhielt eine Impfung nach 21 Tagen. In der sofort geimpften Gruppe traten keine Ebola-Infektionen auf, berichten die Forscher. Dagegen erkrankten in der Gruppe mit verzögerter Impfung insgesamt 23 Menschen an Ebola. Der Impfstoff wurde weitestgehend gut vertragen. 53 Prozent der Probanden gaben mindestens eine unerwünschte Wirkung an, die in einem Zeitraum von zwei Wochen nach der Impfung beobachtet wurde. Die unerwünschten Ereignisse waren in der Regel mild und reichten von Kopfschmerzen und Müdigkeit bis zu Muskelschmerzen. Allerdings traten auch 80 schwere unerwünschte Ereignisse auf, von denen zwei, eine Fieberreaktion und eine Allergie, eindeutig auf die Vakzinierung zurückgeführt werden konnten.

Trotzdem sind die Forscher von der Wirksamkeit des Impfstoffs begeistert. "Obwohl die überzeugenden Ergebnisse für die Menschen zu spät kommen, die ihr Leben bei der Ebola-Epidemie in Westafrika verloren haben, zeigen sie doch, dass wir bei einem kommenden Ausbruch nicht wehrlos sein werden", sagt Dr. Marie-Paule Kieny, Seniorautorin der Studie, laut einer Mitteilung der WHO. Noch ist der Impfstoff nicht zugelassen. Doch die Impfallianz GAVI hat bereits 53 Millionen Euro zur Bevorratung mit dem Impfstoff zur Verfügung gestellt, sobald dieser die Zulassung erhält und von der WHO empfohlen wird. Bis dahin hat sich der Hersteller bereit erklärt, im Notfall 300.000 Dosen liefern zu können.

ch/<link http: www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/RF

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