GesundheitspolitikArzneimittel

Erneuter Protest: Apotheken schließen am 27. September

NAS  |  22.09.2023

Lieferengpässe bei wichtigen Medikamenten, Personalmangel, Honorar-Rückgang: Die Lage in Deutschlands Apotheken ist weiterhin angespannt. Um ein Zeichen in Richtung Politik zu setzen, werden die Apotheken daher am Nachmittag des 27. Septembers zwischen 13 und 16 Uhr erneut schließen. In dieser Zeit werden die Notdienst-Apotheken die Versorgung aufrechterhalten. 

Schild mit Apotheken-A.
Apotheken kämpfen derzeit mit allen Mitteln für eine bessere Gesundheitsversorgung ihrer Patienten.
© Heidloss Tilo Geringswald Felix /iStock Editorial

Die Apothekerschaft will den diesjährigen Deutschen Apothekertag, der vom 27. bis 29. September in Düsseldorf stattfindet, dazu nutzen, ihre Forderungen zu untermauern: Schon im Vorfeld hatte die ABDA – Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände – Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach sechs Fragen übergeben, auf die die Apothekerschaft vom Minister in seiner Rede auf dem Deutschen Apothekertag zukunftsweisende Antworten erwartet. ABDA-Präsidentin Gabriele Regina Overwiening: „Wir sehen die wohnortnahe Arzneimittelversorgung unserer Patientinnen und Patienten über die Apotheken vor Ort in Gefahr – immer mehr Apotheken schließen aufgrund des wirtschaftlichen Drucks, die Apothekenzahl befindet sich auf einem historischen Tiefstand. Wir erwarten von der Bundesregierung, dass sie ihrer Verantwortung für die sichere Gesundheits-Versorgung der Menschen in diesem Land gerecht wird und gemäß ihrem Koalitionsvertrag die Apotheken vor Ort stabilisiert.“

Bislang sei das Gegenteil der Fall: Durch eine Honorar-Kürzung habe die Ampel-Koalition die wirtschaftliche Krise der rund 17.800 Apotheken noch verstärkt und die Zukunft der rund 160.000 Apotheken-Beschäftigten auf unsichere Beine gestellt. „Die Apotheken sichern die Versorgung der Patientinnen und Patienten mit Arzneimitteln und sind vor Ort der niedrigschwellige Zugang zum Gesundheitswesen. Diesen Versorgungszweig wieder solide zu finanzieren, ist für die Bundesregierung das unbedingte Gebot der Stunde“, so Overwiening.

Die ABDA-Präsidentin kritisiert Minister Lauterbach dafür, dass ein Dialog zu diesen wichtigen Punkten bislang nicht möglich war. Gleichzeitig kündigt sie neue Protestmaßnahmen an: Die Landesapothekerverbände haben die Apothekenteams dazu aufgerufen, am 27. September zwischen 13 und 16 Uhr ihre Türen zu schließen, damit sie die für sie so wichtige Rede des Ministers live im Internet verfolgen können. In dieser Zeit werden die Notdienst-Apotheken die Versorgung aufrechterhalten. „Wenn wir auf unsere Fragen zur Zukunft der Arzneimittelversorgung weiterhin keine tragfähigen Antworten erhalten, wird es noch in diesem Herbst eine erneute, groß angelegte Protestwelle der Apotheken geben“, sagt Overwiening.

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