Gesundheit

Freundlichkeit liegt im Erbgut

11.04.2012

Stinkstiefel oder Sonnenschein? Großzügig oder knauserig? Amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass der Mensch seine Freundlichkeit bereits in die Wiege gelegt bekommt – zumindest zum Teil.

Drei Personen unterhalten sich.
Freundliches Miteinander ist vielen in die Wiege gelegt.
© Peggy Blume - Fotolia

Im Fokus der Psychologen der Universität von Buffalo sowie der Universität von California, Irvine, stand die Wirkung zweier Hormone, die die Art und Weise des menschlichen Miteinanders verändern. Beide sind dafür bekannt, dass sie den Menschen "netter" machen, besonders gegenüber denen, die ihm nahe stehen. Die Wissenschaftler betrachteten dabei genau, wie die hormonellen Reaktionen der Testpersonen durch einzelne Bausteine ihres Erbguts, sogenannte Gene, gesteuert wurden.

Ziel der Studie war es, herauszufinden, ob die Hormone und damit die Gene das Sozialverhalten stärker beeinflussen, als bisher bekannt: Verändern sie zum Beispiel den Antrieb, karitativ tätig zu werden, oder die Bereitschaft, sich an bürgerlichen Aufgaben zu beteiligen, wie Steuern zu zahlen, Verbrechen zu melden oder Blut zu spenden. Die Ergebnisse wurden in der Zeitschrift Psychological Science veröffentlicht.

Die Studie zeige, dass nicht nur die Gene für die Großherzigkeit eines Menschen sorgen, sondern auch seine Sicht auf die Welt, sagte Michel Poulin, Dozent für Psychologie an der Universität von Buffalo und Hauptautor der Studie. "Besonders Studienteilnehmer, die die Welt als bedrohlich und angsteinflößend ansahen, waren weniger bereit, anderen zu helfen – es sei denn, ihr Erbgut wies Gen-Versionen auf, die im Allgemeinen mit Nettigkeit verbunden sind", erklärte der Psychologe. Die "nettere" Version der Gene erlaubt es diesen Menschen, die negative Weltsicht zu überwinden und trotz der bestehenden Ängste anderen Menschen zu helfen.

Falls also ein Nachbar wirklich großzügig erscheint, fürsorglich und bürgernah, während ein anderer eher egoistisch, geizig und desinteressiert ist, könnte die DNA die Erklärung dafür liefern, meint Poulin. "Wir sagen zwar nicht, dass wir das Nettigkeits-Gen gefunden haben, doch wir haben ein Gen gefunden, dass einen Beitrag leistet."

hh

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

#sprichmitisla macht Deine Stimme lauter!

#sprichmitisla gibt Deinem Projekt mehr Reichweite. Jetzt für eine Förderung bewerben.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Podcast: gecheckt!

Podcast: Übelkeit in der Schwangerschaft

In den ersten Wochen einer Schwangerschaft leiden bis zu 85 Prozent der Frauen an Übelkeit, etwa die…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden