Frühe feste Nahrung verkürzt das Stillen

ZOU | 25.01.2023

In einer schwedischen Studie bekam fast die Hälfte der Säuglinge im Alter von vier Monaten kleine Mengen fester Nahrung. Je früher sie diese probierten, desto eher fingen sie an zu essen und hörten mit dem Trinken an der Brust auf.
Frühe feste Nahrung reduziert bei Babys und Kleinkind die Zeit, in der sie gestillt werden möchten. image.originalResource.properties.copyright

Eine Befragung unter 1.251 Müttern mit Säuglingen in Schweden ergab, dass 48 Prozent der Kinder bereits ab dem vierten Monat kleine Mengen feste Nahrung zum Probieren bekamen. Je früher die Säuglinge kosteten, desto früher begannen sie, größere Mengen zu essen. Dies führte schließlich zu einem früheren Ende des Stillens und zu einer kürzeren Stilldauer, schreiben Forschende in der Fachzeitschrift „International Breastfeeding Journal“. Anderen Studien zufolge möchten jedoch fast alle Frauen ihr Kind stillen, und offizielle Stellen wie die Weltgesundheitsbehörde raten, Babys nach Möglichkeit sechs Monate lang voll zu stillen.

„Wir wissen, dass das Stillen sowohl für das Kind als auch für die Mutter viele gesundheitliche Vorteile hat“, sagte die Hebamme Eva-Lotta Funkquist: Muttermilch enthält Abwehrstoffe, die das Kind während der Stillzeit vor Infektionen wie Lungenentzündung und Harnwegsinfektionen schützen. Sie verringert zudem für das Kind das Risiko, später im Leben Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Fettleibigkeit und Diabetes zu bekommen. Auch Frauen profitieren: Sie haben durch das Stillen ein geringeres Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Eierstockkrebs, Brustkrebs und Typ-2-Diabetes. Darüber hinaus ist Stillen einfach, benötigt keine Utensilien und ist kostenlos.

Quelle: DOI 10.1186/s13006-023-00544-6