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11.06.2025 14:31 Uhr
Bei altersbedingtem Hörverlust beginnen die Haarzellen im Innenohr und der Nerv, der diese Sinneszellen versorgt, dauerhaft ihre Funktion einzubüßen. Dr. Andrew McCall von der Universität Kalifornien in Los Angeles erklärt: „Wenn man sie einmal verloren hat, kommt sie nicht wieder.“
Wie Hörverlust Demenz begünstigt
Wie genau Hörverlust zur Entstehung von Demenz beiträgt, ist unbekannt. McCall vermutet: „Wenn das Gehör schlechter ist, kann das Gehirn weniger Signale verarbeiten, und das kann dazu führen, dass es nicht mehr so gut funktioniert wie früher. Eine weitere Hypothese besagt, dass es bei starkem Hörverlust häufig zur sozialen Isolation kommt. Man geht davon aus, dass dies zu kognitivem Abbau führt, weil die Betroffenen weniger mit anderen interagieren.“
Hörgerät bei erhöhtem Demenzrisiko
Zu den Risikofaktoren für Demenz zählen Bluthochdruck, Bewegungsmangel, Rauchen, Alkoholkonsum und schlecht eingestellter Diabetes. Wer mehrere dieser Risikofaktoren aufweist, profitiert am meisten von Hörgeräten. Bei Personen mit geringerem Demenzrisiko wurden aber keine Unterschiede zwischen Menschen mit und ohne Hörgerät festgestellt.
McCall sagt: „Auch wenn eine Person keine Demenzdiagnose hat, aber sie selbst, Freunde oder Angehörige Hörverlust bemerken, sollte sie ihr Gehör überprüfen lassen. Obwohl es noch keine Beweise dafür gibt, dass Hörgeräte den Krankheitsverlauf bei Demenz verzögern – eine Verschlechterung halte ich für unwahrscheinlich.“