Wer oft Musik hört oder macht, hat ein geringeres Demenz-Risiko

Dr. Karen ZoufalElisabeth Kerler  |  11.11.2025 12:02 Uhr

Menschen ab 70 Jahren, die oft Musik hören oder selbst musizieren, entwickeln einer Studie aus Australien zufolge seltener eine Demenz-Erkrankung.

Älterer Mann mit Brille spielt auf seiner Couch mit geschlossenen Augen Gitarre.
Musizieren und oft Musik hören: In einer Studie ging das auch bei Menschen ab 70 mit einem geringeren Demenz-Risiko einher.
© LSOphoto/iStockphoto

Musizieren und häufig oder „immer“ Musik hören ist mit einem geringeren Risiko für Demenz und geistige Einschränkungen verbunden: Das ist das zentrale Ergebnis einer Kohortenstudie mit 10.893 Menschen im Alter ab 70 Jahren. Das Forschungsteam erfasste Daten über einen Zeitraum von drei Jahren hinweg. 

Ergebnisse der Demenz-Musik-Studie

Im Vergleich zu Menschen, die nie, selten oder manchmal Musik hörten, stellte das Forschungsteam fest: 

  • Wer häufig oder „immer“ Musik hörte, hatten ein um 35 Prozent geringeres Demenzrisiko. Das Risiko für milde, geistige Einschränkungen war um 17 Prozent niedriger.
  • Wer musizierte, hatte ebenfalls ein um 35 Prozent geringeres Risiko für Demenz.
  • Wer sowohl Musik machte als auch mindestens oft Musik hörte, hatte ein um 35 Prozent niedrigeres Risiko für eine Demenz-Erkrankung und ein um 22 Prozent niedrigeres Risiko für milde, geistige Einschränkungen. 

Musik bringt das Gehirn in Schwung 

„Musikhören aktiviert eine ganze Reihe von Hirnregionen. Dadurch wird die kognitive Leistungsfähigkeit angeregt, was dazu beitragen kann, das Demenzrisiko zu senken“, erklärte Joanne Ryan, Neuropsychiaterin und Epidemiologin an der Monash University in Melbourne in einer Mitteilung zur Studie. Es kann also nicht schaden, die Lieblingsmusik regelmäßig zu hören. 

Die Studie sagt aber nichts darüber aus, ob Musikhören Demenz auf direktem Weg vorbeugt. Doch schlechtes Hören ist ein bekannter Risikofaktor für Demenz, und Studien zeigen, dass Hörgeräte den geistigen Abbau verlangsamen können.

Menschen mit längerer Ausbildung profitierten besonders

Die positiven Zusammenhänge waren stärker ausgeprägt bei Menschen mit mehr als 16 Jahren formaler Bildung. Bei einer kürzeren Ausbildung waren die Ergebnisse weniger deutlich, schreiben die Forschenden in dem Fachmagazin „International Journal of Geriatric Psychiatry“. 

Quelle: DOI 10.1002/gps.70163

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