Ein Wirkstoff aus Rosmarinblättern verbessert die Heilung von Wunden und reduziert Narbenbildung. Damit unterstützen wissenschaftliche Erkenntnisse die Nutzung der Pflanze in der Hautpflege.
Hautpflege mit Rosmarin: Social Media-Trend mit Hand und Fuß?
Besonders in den Sozialen Medien, auf TikTok und Instagram, preisen viele Beauty-Influencer die Vorteile von selbstgemachten Rosmarin-Produkten an. Junge Forschende wollten wissen, ob da etwas dran ist: „Wir vermuteten, dass hinter dem Hype etwas Wahres steckt, da Rosmarin viele Antioxidantien enthält“, sagte die Studentin Jiayi Pang in einer Mitteilung zur Studie. Zusammen mit dem Doktoranden Emmanuel Rapp führte sie im Labor eigene Tests durch.
Carnosinsäure fördert die Wundheilung
Im Labor verbesserte Rosmarinextrakt die Wundheilung und verhinderte eine übermäßige Narbenbildung. Das war besonders auf die enthaltene Carnosinsäure zurückzuführen. Carnosinsäure wirkt auf einen Nervenrezeptor namens TRPA1 in der Haut. Bei Mäusen ohne diesen Rezeptor war eine Creme mit Carnosinsäure wirkungslos.
Rosmarin: besonders wirksam und verträglich
„Wir haben auch andere Kräuter wie Thymian und Oregano gefunden, die TRPA1 aktivieren können. Rosmarin zeichnete sich jedoch durch seine besondere Wirksamkeit und Verträglichkeit aus. Natürliche Inhaltsstoffe wie Senföl oder das Medikament Imiquimod stimulieren bekanntermaßen ebenfalls den TRPA1-Rezeptor, können aber im Gegensatz zu Rosmarin Reizungen und Entzündungen verursachen“, erklärte Reyes.
Wirkung nur an Ort und Stelle
Rosmarin hatte eine lokale Wirkung: Eine narbenfreie Heilung gab es nur, wenn die Carnosinsäure-Creme direkt auf die Verletzung aufgetragen wurde. Auf weiter entfernte Hautpartien hatte sie keine Wirkung.
Da Rosmarin überall und günstig verfügbar ist, hoffen die Forschenden, dass ihre Ergebnisse zu einer besseren Wund- und Narbenversorgung beitragen werden.
Quelle: DOI 10.1172/jci.insight.196267