Insektenstiche

Die meisten Insektenstiche führen zu mehr oder weniger schmerzhaften und juckenden Rötungen und Schwellungen, in denen manchmal noch der Stachel des Insekts steckt.

Was ist das? - Definition
Die meisten Insektenstiche führen zu mehr oder weniger schmerzhaften und juckenden Rötungen und Schwellungen, in denen manchmal noch der Stachel des Insekts steckt. Es finden sich einzelne oder mehrere Einstichstellen. Besonders gefährlich sind Stiche im Lippenbereich oder im Mund-Rachenraum.

Wie kommt es dazu? - Mögliche Ursachen
Es gibt viele Insekten, die stechen können. Häufig sind es Bienen, Wespen und Mücken, aber auch Spinnen und Ameisen, Bremsen und Flöhe. Wenn ein Insekt gestochen hat, gelangt ein artspezifisches Gift (Toxin) in den Organismus. Es enthält Eiweiße, die für die Schmerzwirkung verantwortlich sind und eine Entzündungsreaktion des Organismuses auslösen. Blutgefäße erweitern sich, dadurch kommt es zu einer Rötung der Haut. Ausgetretene Flüssigkeit sammelt sich im Gewebe und führt zur Schwellung, die Haut spannt. Die Eiweißstoffe des Giftes bewirken das Freisetzen körpereigener Botenstoffe, wie das Histamin, das unter anderem verantwortlich ist für den Juckreiz.

Wie macht es sich bemerkbar? - Symptome
Der Stich eines Insekts ruft zunächst einen stechenden Schmerz hervor. Innerhalb kurzer Zeit rötet sich die Einstichstelle, sie schwillt an und kann eine Quaddel (Hauterhebung) bilden. Etwas später fängt der Juckreiz an.

Wie geht es weiter? - Verlauf und Komplikationen
Normalerweise sind die Beschwerden nach ein paar Tagen wieder verschwunden.
Bei einigen Menschen, die auf Insektengift allergisch reagieren, kann es zu sehr heftigen Reaktionen kommen. Symptome sind großflächige Rötung und Schwellung, ausgeprägte Nesselsucht, Fieber, Erbrechen, Atemnot bis zum Kreislaufkollaps (so genannter anaphylaktischer Schock). Wenn dieser Verdacht besteht oder eine Allergie bekannt ist, sollte sofort ein Arzt aufgesucht werden. Am besten tragen gefährdete Menschen ein so genanntes Notfallset bei sich.
Durch Kratzen oder wenn die Einstichstelle nicht hygienisch sauber ist, riskiert man eine Infektion durch Bakterien. Der Stich heilt dann besonders schlecht ab, entzündet sich und fängt an zu nässen.
Viele Insekten können Krankheiten übertragen. Von den "Einheimischen" zählt dazu vor allem die Wespe, die Bakterien oder auch Tetanus verschleppen kann. Der bekannteste Überträger in tropischen Gebieten ist die Anopheles-Mücke. Sie kann mit Malaria infizieren.

Was kann noch dahinter stecken? - Krankheitsbilder mit ähnlichen Symptomen
Immer, wenn die Haut mit einer Entzündung reagiert, kommt es zu Rötung, Schwellung, oft auch Juckreiz. Meist lässt sich ein Insektenstich recht gut erkennen, da es eine Einstichstelle und eine klar begrenzte Reaktionszone gibt. Bei größerer Ausdehnung, Quaddelbildung oder auch, wenn viele "Stichstellen" auftreten, sollte man abklären, was dahinter steckt.

Was rät die Großmutter? - Hausmittel und Verhaltenstipps

  • Bei Bienenstichen den Stachel mit der Giftblase möglichst vorsichtig mit Pinzette, Fingernagel oder Plastikkarte entfernen. Sinnvoll ist es einen Saugstempel zu benutzen, um das Gift herauszuziehen. Er sieht aus wie eine Spritze, funktioniert nur umgekehrt. Über dem Einstich platzieren und Kolben nach oben ziehen. So wird das Gift abgesaugt.
  • Ganz wichtig ist es die Einstichstelle zu desinfizieren, auch Waschen mit Wasser und Seife erfüllt diesen Zweck.
  • Kühlung mit kaltem Wasser, verdünntem Alkohol, essigsaurer Tonerde oder den Stich mit Salmiakgeist betupfen, frisch geschnittene Zwiebel auf dem Stich verreiben, mit Speichel befeuchten und Zucker darauf verreiben.
  • Bei frischen Stichen das betroffene Körperteil ruhig halten, dann wird die Schwellung nicht so groß.
  • Vorsicht bei Stichen am oder im Mund-Rachenraum. Eiswürfel lutschen oder sofort einen Teelöffel Kochsalz mit wenig Wasser anfeuchten und langsam schlucken. Schnellstmöglich einen Arzt aufsuchen.
  • Juckreizstillende Gele sind sinnvoll, um die Gefahr einer Infektion durch Kratzen zu verringern.
  • Bei infizierten Stichen Kamillentinktur auftragen. Auch Teebaumöl kann man auftupfen, das sollte aber verdünnt werden.

Bearbeitungsstand: 26.07.2012

Quellenangabe:
Moll, Dermatologie, (2010), 7. Auflage

Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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