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Intelligente Kinder nehmen später häufiger Drogen

15.11.2011

Kinder mit einem hohen Intelligenzquotienten nehmen später im Leben häufiger Drogen. Das berichten Wissenschaftler im Fachblatt Journal of Epidemiology and Community Health. Ihrer Studie zufolge greifen insbesondere Frauen häufiger zu Cannabis oder Kokain, wenn sie im Kindesalter hohe Werte in Intelligenztests erreichten.

Spielende Kinder mit Hund
Schlaue Kinder geraten als Erwachsene häufiger an Drogen, sagen Wissenschaftler aus England.
© DAK/Schläger
Spielende Kinder mit Hund
Schlaue Kinder geraten als Erwachsene häufiger an Drogen, sagen Wissenschaftler aus England.
© DAK/Schläger

Die Wissenschaftler haben Daten der British Cohort Study ausgewertet, in der Daten von knapp 8.000 Personen in den 1970er Jahren zu Drogenkonsum und Schulbildung erfasst wurden. Dazu wurden im Alter von 5 und 10 Jahren Intelligenztests gemacht. Zudem befragten die Wissenschaftler die Testpersonen im Alter von 16 und 30 Jahren zu ihrem Konsum von illegalen Drogen wie Cannabis, Kokain, Heroin, LSD, Aufputsch- oder Beruhigungsmitteln.

Generell räumten Männer in den Befragungen fast doppelt so häufig einen Drogenkonsum ein als Frauen. Mit 30 hatte jeder dritte Mann und nur jede sechste Frau Cannabis konsumiert. 8,6 Prozent der Männer und 3,6 Prozent der Frauen hatten innerhalb eines Jahres vor der Befragung auch Kokain genommen.

Bei der Auswertung der Intelligenztests fiel auf, dass Männer, die im Alter von fünf Jahren einen hohen IQ erreichten, etwa 50 Prozent häufiger Ecstasy, Amphetamine oder andere illegale Drogen konsumierten. Noch extremer war dieser Zusammenhang allerdings bei den Frauen. Mädchen mit hohem IQ wurden 25 Jahre später mehr als doppelt so häufig zu Cannabis- oder Kokainkonsumenten als die Testpersonen mit niedrigem IQ.

Für die Autoren der Studie ist dieses Ergebnis erstaunlich. Bisher hatte man angenommen, dass ein hoher IQ in der Jugend dazu führe, eine gesunde Lebensweise anzunehmen. Allerdings hätten schon andere Studien gezeigt, dass Alkoholkonsum und Alkoholabhängigkeit im Erwachsenenalter bei Kindern mit höheren Intelligenzquotienten häufiger sind. Wahrscheinlich, so die Autoren, seien intelligente Menschen offener für außergewöhnliche Erfahrungen und scharf auf den Reiz des Neuen.

KK

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