Baby & Familie

Viele Eltern glauben: Lieber krank werden als zum Impfen

19.04.2018

Knapp die Hälfte der Deutschen findet es wichtig, dass ein Kind eine Krankheit auch mal durchmacht, weil es danach besser geschützt sei als mit einer Impfung. Dass viele Eltern beim Thema Impfungen offenbar große Wissenslücken haben, zeigt eine repräsentative Meinungsumfrage des Marktforschungsunternehmens Nielsen im Auftrag des Bundesverbandes der Arzneimittel-Hersteller e.V. (BAH).

Eine neue Umfrage zeigt große Wissenslücken beim Thema impfen.
Riskant: Viele Eltern finden es wichtig, dass Kinder eine Krankheit einmal durchmachen, weil sie danach besser geschützt seien als mit einer Impfung.
© Syda Productions - Fotolia.com

41 Prozent der Deutschen sind zudem der Meinung, dass Kinder schon vor der Geburt im Mutterleib und danach über die Milch genügend Abwehrstoffe bekommen. Und 34 Prozent glauben, dass Impfungen vermeidbare Risiken für Kinder bilden, zum Beispiel, weil sie das Immunsystem überlasten. „Diese Auffassungen widersprechen allen wissenschaftlichen Erkenntnissen. Bei manchen Erregern gleicht ein Verzicht auf Impfschutz gar einem Spiel mit dem Feuer. Zum Beispiel können Masern-Viren eine Hirnhautentzündung auslösen, die eventuell auch Jahre nach der Ansteckung noch zum Tode führt. Von der Ansteckungsgefahr für andere gar nicht zu reden“, sagt Dr. Elmar Kroth, Geschäftsführer Wissenschaft beim BAH.

Nicht nur beim Impfen von Kindern ist das Faktenwissen in der Bevölkerung oft löchrig: So ist allgemein mehr als die Hälfte der Bevölkerung davon überzeugt, dass Impfungen ständig wiederholt werden müssen, sollen sie wirklich schützen. Vier von zehn halten die Nebenwirkungen und Risiken für nicht kalkulierbar. Und jeder Vierte denkt, dass Impfungen die Erkrankungen erst verursachen, gegen die sie schützen sollen. Daraus folgert Kroth: „Offensichtlich müssen wir hier dringend mehr Aufklärungsarbeit in der Bevölkerung leisten. Dabei denke ich in erster Linie an die Ärzte und Apotheker. Gerade wegen des Schutzes für Kinder sollten wir das Thema sehr ernst nehmen. Wenn sich über eine bessere Aufklärung dann auch die Durchimpfraten steigern lassen, profitiert der am meisten, um den es vor allem geht: nämlich der Patient.“ Das gilt insbesondere dann, wenn die Impfung dabei hilft, eine Krebserkrankung zu verhindern. So empfiehlt die STIKO auch eine Impfung gegen Humane Papillomviren (HPV) für alle Mädchen im Alter von 9 bis 14 Jahren. Ziel ist es, die Fälle von Gebärmutterhalskrebs zu verringern.

BAH/NK

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