Im Jahr 2010 gab es fast 35 Prozent mehr Todesfälle durch ärztliche Behandlungsfehler oder mangelhafte Medizinprodukte als im Jahr 2009. Das geht aus einer Antwort des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) auf eine Anfrage der Grünen hervor.
2009 starben demnach 1272 Menschen an sogenannten äußeren Ursachen, zu denen Zwischenfälle und unsauberes Arbeiten während einer OP sowie Folgeschäden von ärztlichen Behandlungen gehören. Für das darauffolgende Jahr liegt die Zahl der Todesfälle bei 1712 – ein Anstieg von knapp 35 Prozent zum Vorjahr. Der Anstieg lässt sich besonders mit der Zahl der Zwischenfälle bei chirurgischen Eingriffen und anderen medizinischen Behandlungen erklären. Dieser ist in die Höhe geschossen: von 551 Fällen im Jahr 2009 um über 70 Prozent auf 944 Todesfälle im Jahr 2010.
Zu den häufigsten Fehlern bei der ärztlichen Behandlung gehörte mit Abstand mangelnder Schutz vor Bakterien beim Operieren, wodurch es zu Infektionen kommen konnte. Aber auch OPs, bei denen an der falschen Stelle geschnitten wurde oder schlecht vernähte Operationswunden führten zum Tod der Patienten.
Dahingegen ist die Zahl der Todesfälle infolge von mangelhaften medizinischen Geräten und Produkten, die der Arzt zur Untersuchung aber auch zur Behandlung der Patienten einsetzt, zum Beispiel Endoskope, relativ konstant geblieben (22 Fälle im Jahr 2009 und 24 Todesfälle in 2010).
Die Zahlen basieren auf einer Antwort der Parlamentarischen Staatssekretärin beim BMG, Annette Widmann-Mauz (CDU) auf eine schriftliche Anfrage der Grünen-Politikerin Maria Klein-Schmeink Anfang dieses Jahres.
FH
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