Neuer Bluttest für Prostatakrebs mit besserer Genauigkeit

ZOU | 16.02.2023

Einer von sechs Männern bekommt im Laufe seines Lebens Prostatakrebs, der oft erst spät diagnostiziert wird. Der verbreitete Test auf Prostata-spezifisches Antigen (PSA) ist jedoch relativ ungenau. Abhilfe könnte ein neuer epigenetischer Test schaffen.
Prostatakrebs ist in Deutschland unter Männern die häufigste Krebserkrankung. image.originalResource.properties.copyright

Der aktuell verbreitete Test auf das Prostata-spezifisches Antigen (PSA) ist nicht sehr genau. Das kann dazu führen, dass Männer sich bei einem falsch-negativen Ergebnis in falscher Sicherheit wähnen oder bei einem falsch-positiven Ergebnis Sorgen machen und Biopsien über sich ergehen lassen müssen.

Der neue epigenetische Test für Prostatakrebs erkennt bestimmte Merkmale an Chromosomen, die typisch für Prostatakrebs sind. In Kombination mit dem Standard-PSA-Test war es in einer Studie mit 147 Männern deutlich besser möglich, korrekte Aussagen darüber zu treffen, ob ein Mann tatsächlich an Krebs erkrankt war oder nicht: Die Genauigkeit lag bei 94 Prozent und übertraf den Standard-Test damit deutlich.

Der neue Test ist genau, schnell, minimal-invasiv und kostengünstig. Wenn er in größeren Studien erfolgreich ist, kann er die Diagnose von Prostatakrebs erheblich verbessern. Prof. Dmitry Pshezhetskiy von der Universität East Anglia sagte: „PSA-Bluttests werden nicht routinemäßig zum Screening auf Prostatakrebs eingesetzt, da die Ergebnisse unzuverlässig sein können. Nur bei etwa einem Viertel der Menschen, bei denen aufgrund eines erhöhten PSA-Werts eine Prostatabiopsie durchgeführt wird, wird Prostatakrebs festgestellt. Unser Test liefert in einer Risikopopulation eine schnelle und minimalinvasive Prostatakrebsdiagnose mit beeindruckender Leistung.“

Quelle: DOI 10.3390/cancers15030821