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Online-Programm hilft bei Depression

05.07.2018

Viele Patienten, die unter Depressionen leiden, müssen eine längere Zeit auf den Beginn einer Psychotherapie warten. Ein Online-Programm, das australische Wissenschaftler entwickelt haben, kann in einer solchen Situation helfen, die Stimmung zu verbessern: Das zeigt eine aktuelle Studie der Universität Leipzig. Das Online-Programm steht Betroffenen im Internet anonym und kostenfrei zur Verfügung.

Ein Online-Programm hilft bei depressiven Verstimmungen.
Ein kostenfreies Online-Programm kann depressive Symptome lindern.
© Photographee.eu - Fotolia.com

Das Programm „<link https: moodgym.de>moodgym“ (deutsch: Fitness für die Stimmung“) ist eine Hilfe zur Selbsthilfe und basiert auf Theorien und Techniken der kognitiven Verhaltenstherapie. Im Rahmen einer randomisierten kontrollierten Studie mit 647 Studienteilnehmern zeigte sich, dass die depressiven Symptome bei Patienten, die zusätzlich zur Behandlung durch ihren Hausarzt das Programm nutzten, nach 6 Wochen und 6 Monaten stärker zurückging als in einer Kontrollgruppe. Ebenso zeigten sich im Vergleich eine stärkere Verbesserung der Lebensqualität und ein besseres Selbstwirksamkeitserleben nach einem halben Jahr.

„Moodgym hilft mit interaktiven Übungen dabei, negative Gedankenmuster zu erkennen und durch neue zu ersetzen. Nutzer erhalten wertvolle Tipps und Anregungen, um mit Problemsituationen und Stress besser umzugehen. Das Programm ist zeitlich flexibel nutzbar. Es steht in der deutschen Version kostenfrei und anonym für jeden im Internet zur Verfügung. Das ist ein besonderer Vorteil, sowohl für Betroffene als auch für den Behandler", sagt Dr. Margrit Löbner, Koordinatorin der Leipziger Studie. Das Programm wurde von australischen Wissenschaftlern speziell zur Vorbeugung und Linderung depressiver Symptome entwickelt und von Wissenschaftlern der Universität Leipzig in die deutsche Sprache übersetzt.

Onlinebasierte Selbstmanagementprogramme können den Forschern zufolge ärztliche Behandlung zwar nicht ersetzen. Die Forscher sehen jedoch ein großes Potenzial für die zusätzliche Nutzung in verschiedenen Behandlungskontexten: Das Programm eigne sich zum Beispiel zur Unterstützung von Patienten, die auf einen Psychotherapieplatz warten oder um Menschen im ländlichen Raum oder in besonderen Lebensumständen zu erreichen. Die Studie wurde teilweise vom AOK Bundesverband sowie von der Universität Leipzig gefördert.

NK

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