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Polen: Mehr Allergien seit EU-Beitritt

17.12.2013

Unerwartete Auswirkungen auf die Gesundheit der polnischen Bevölkerung hatte der Eintritt des Landes in die Europäische Union (EU). So gibt es in ländlichen Regionen Polens seit dem Beitritt eine deutliche Zunahme an Allergien, wie ein polnisch-britisches Wissenschaftsteam berichtet.

In einem Stall füttert ein kleines Mädchen eine Kuh mit Heu
Früher Umgang mit Kühen und anderen Bauernhof-Tieren kann nach Meinung einiger Wissenschaftler Allergien vorbeugen.
© Pavel Losevsky - Fotolia

Im Südwesten Polens sei bei der Landbevölkerung die Neigung zu allergischen Überempfindlichkeitsreaktionen zwischen 2003 und 2012 von sieben auf nahezu 20 Prozent angestiegen, schreiben die Forscher im Fachblatt Journal of Allergy and Clinical Neurology. Bei Stadtbewohnern änderte sich die Allergiebereitschaft hingegen nicht. Allerdings hatte sie dort auch schon zu Beginn der Studie auf einem hohen Niveau gelegen. Auf dem Land verdoppelte sich im untersuchten Zeitraum zudem die Zahl derer, die unter Heuschnupfen litten. Das Auftreten von Asthma blieb dagegen unbeeinflusst.

Der Anstieg der Allergiebereitschaft in so kurzer Zeit hänge vermutlich mit dem EU-Beitritt Polens zusammen, so die Forscher. Genauer, mit der durch die EU-Vorschriften veränderten Landwirtschaft. Bei den ersten Umfragen im Jahre 2003 hielten noch viele Dorfbewohner Kühe und Schweine. Mit dem Betritt zur EU im Jahr 2004 sei dies unrentabel geworden, schreiben die Wissenschaftler. Damit haben auch Menschen, die auf dem Land leben, weniger Umgang mit Kühen, Schweinen und anderen Bauernhof-Tieren, was nach gängiger Meinung Allergien begünstigt. Hatten zu Beginn der Studie noch ein Viertel der Dorfbewohner regelmäßigen oder zumindest gelegentlichen Kontakt zu Kühen, galt dies neun Jahre später nur noch für vier Prozent. Der Kontakt zu Schweinen sank von 33 auf 14 Prozent. "Asthma, Heuschnupfen und andere Allergien nehmen in vielen Ländern zu und die Hinweise verdichten sich, dass dies mit der modernen, sauberen Lebensweise zu tun hat", sagt Studienautor Professor Paul Cullinan.

HH

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