Baby & Familie

Rihanna lindert OP-Schmerzen bei Kindern

09.01.2015

Lieder von Rihanna, Taylor Swift und anderen aktuellen Künstlern, aber auch Hörbücher wirken einer US-Studie zufolge bei Kindern nach einer Operation schmerzlindernd. Den Musikstücken zu lauschen, die sie mögen, könnte bei den kleinen Patienten daher die problembehaftete Behandlung mit Schmerzmitteln ergänzen, glauben die Studienautoren.

Portraitfoto Rihanna mit silberglitzerndem, im Nacken gebundenem Kopftuch und Trägeroberteil aus dem gleichen Stoff
Lieder der Sängerin Rihanna helfen Kindern offenbar dabei, sich nach einer Operation weniger auf ihre Schmerzen zu konzentrieren, und diese damit weniger stark wahrzunehmen.
© picture alliance / Jazzarchiv

In der Studie der Forscher von der Northwestern University in Illinois, USA, sollten die 60 teilnehmenden Kinder im Alter von neun bis 14 Jahren zunächst beschreiben, wie stark ihre Schmerzen waren. Dann durfte ein großer Teil der Kinder aus einer Sammlung aus Pop-, Country-, Rock- und klassischen Stücken sowie Hörbüchern seine Favoriten auswählen und diesen eine halbe Stunde lang lauschen. Ein kleiner Teil der Kinder trug die 30 Minuten lediglich Geräusche abschirmende Kopfhörer. Im Anschluss sollten alle ihre Schmerzen erneut bewerten.

Das Ergebnis: Die kleinen Patienten verspürten deutlich weniger Schmerzen, wenn sie Musik oder Hörbücher auf den Ohren gehabt hatten. Diese Schmerzlinderung trat unabhängig davon ein, wie viel Schmerzen sie zu Beginn hatten. Studienautor Dr. Santhanam Suresh, Professor für Narkose- und Kindermedizin, vermutet, dass die Musik einen Prozess im Gehirn behindert, der am Schmerzgedächtnis beteiligt ist. Er erklärt: „Die Idee ist, dass man seine Schmerzen nicht so stark wahrnimmt, wenn man nicht an sie denkt.“ Sie hätten versucht, das Gehirn zu täuschen, indem sie die Aufmerksamkeit auf etwas anderes gelenkt hätten, sagt Suresh.

Dass auch Hörbücher einen Effekt zeigten, überrascht die Forscher positiv. Ohnehin schwärmen sie von der Wirksamkeit der Audio-Therapie. Sie sei leicht anzuwenden – auch außerhalb der Studie – kostengünstig, ohne Nebenwirkungen und vor allem könne sie die gängige Behandlung von Schmerzen nach einer Operation mit Opioiden, starken Schmerzmitteln, ergänzen. Diese sind bei Kindern nur bedingt einsetzbar, da sie häufig Atemprobleme verursachen. Bei den kleinen Patienten seien Schmerzen daher oft nur unzulänglich gelindert, so Suresh.

FH

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