Risiko für Blutgerinnsel nach Covid-19 lange Zeit erhöht

ZOU | 21.09.2022

Innerhalb einer Woche nach einer Covid-19-Diagnose ist das Risiko für Blutgerinnsel stark erhöht. Danach fällt es zwar ab, es bleibt aber noch fast ein Jahr bestehen, wie eine große Studie zeigt.
Nach einer Covid-19-Erkrankung haben Patienten häufig noch längere Zeit mit den Auswirkungen der Infektion zu kämpfen. image.originalResource.properties.copyright

Unter 1,4 Millionen Menschen in Großbritannien mit einer Covid-19-Diagnose kam es zu 7.200 zusätzlichen Herzinfarkten oder Schlaganfällen und 3.500 zusätzlichen Fällen von Lungenembolien, tiefen Venenthrombosen oder anderen Venenproblemen.

In der ersten Woche nach der Diagnose war das Risiko für ein Blutgerinnsel in einer Arterie fast 22-mal höher als bei jemandem ohne Covid-19. Wenn dadurch der Blutfluss zum Herzen oder Gehirn blockiert wird, kann es zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall kommen. In der zweiten Woche nach der Diagnose sank das Risiko auf weniger als das Vierfache, und zwischen der 27. und 49. Woche war es um den Faktor 1,3 erhöht.

In den Venen war die Gefahr von Blutgerinnseln insgesamt größer: in der ersten Woche nach der Diagnose lag das Risiko 33-mal und in der 3. und 4. Woche etwa 8-mal höher. Zwischen der 27. und 49. Woche war es mit dem Faktor 1,8-mal fast doppelt so hoch wie bei jemandem, der nie Covid-19 gehabt hatte.

Die Autoren der Studie, die in der Fachzeitschrift „Circulation“ erschienen ist, halten es aufgrund der Ergebnisse für wichtiger denn je, dass Menschen mit Herz-Kreislauf-Erkrankungen ihre vorbeugenden Medikamente regelmäßig einnehmen und einen möglichst herzgesunden Lebensstil pflegen. Prof. Jonathan Sterne von der Universität Bristol rät Menschen, die Covid-19 hatten: „Sprechen Sie mit ihren Ärzten über das Management ihres Herz-Kreislauf-Risikos, das wahrscheinlich für einige Zeit erhöht sein wird.“

Quelle: DOI 10.1161/CIRCULATIONAHA.122.060785