Baby & Familie

Schwangerschaft: Schadet Paracetamol dem Baby?

11.01.2018

Die Einnahme von Paracetamol während der Schwangerschaft kann einer neuen schwedischen Studie zufolge zu einer verzögerten Sprachentwicklung bei den weiblichen Nachkommen führen. Die Autoren um Professor Dr. Carl-Gustaf Bornehag von der Universität Karlstad weisen jedoch darauf hin, dass die Ergebnisse erst in anderen Studien bestätigt werden müssen, bevor sich daraus eine Empfehlung zur Einschränkung des Gebrauchs von Paracetamol bei Schwangeren ableiten lässt. Auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) wertet Paracetamol trotz der Studie weiterhin als Schmerzmittel der Wahl in der Schwangerschaft.

Paracetamol in der Schwangerschaft ist offenbar nicht so sicher wie bislang gedacht.
In der Schwangerschaft gilt Paracetamol bei Kopfschmerzen als Mittel der Wahl.
© Africa Studio - Fotolia

Bei einem Test der Sprachentwicklung von Kinder im Alter von zweieinhalb Jahren zeigten Mädchen, deren Mütter in der Frühschwangerschaft <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis paracetamol.html>Paracetamol eingenommen hatten, häufiger Defizite als Mädchen, deren Mütter das nicht getan hatten. Der Zusammenhang war dosisabhängig, aber bei Jungen nicht vorhanden. Bei ihnen war allerdings eine verzögerte Sprachentwicklung insgesamt häufiger als bei Mädchen (12,6 versus 4,1 Prozent). Dies berichten die Forscher im Fachjournal „European Psychiatry“. Für die Analyse berücksichtigten Bornehag und Kollegen 754 Frauen und ihre 905 Kinder. Die werdenden Mütter gaben zwischen den Schwangerschaftswochen 8 und 13 einmalig in einem Fragebogen an, ob beziehungsweise wie viel Paracetamol sie während der Schwangerschaft bis dahin angewendet hatten. Gleichzeitig wurde der Urin der Frauen auf Paracetamol untersucht.

„Wir brauchen natürlich mehr Studien, um vor allem auch die Mechanismen hinter dem beobachteten Zusammenhang zu verstehen. Aber bereits jetzt stellt sich die Frage, ob die Einnahme von Paracetamol in jedem Fall notwendig ist“, kommentiert Bornehag in einer Mitteilung der Universität. In der Studie hatten knapp 60 Prozent der Frauen angegeben, in der Frühschwangerschaft Paracetamol eingenommen zu haben. Auch das BfArM weist in einer schriftlichen Stellungnahme darauf hin, dass die Ergebnisse zunächst geprüft und bestätigt werden müssen, bevor sich daraus möglicherweise eine geänderte Beurteilung von Paracetamol ableiten lässt. Bis auf weiteres gelte die Empfehlung, dass Paracetamol in der Schwangerschaft eingesetzt werden kann, allerdings so kurz wie möglich und nur so hoch dosiert wie nötig.

am/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ/NK

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