Sexuelle Zufriedenheit und geistige Fitness hängen zusammen

ZOU | 02.06.2023

Eine Langzeituntersuchung von 818 Männern zwischen 56 und 68 Jahren ergab, dass ein Rückgang der sexuellen Zufriedenheit und der erektilen Funktion ein frühes Warnzeichen für einen zukünftigen Gedächtnisverlust sein können.
Einer neuen Studie zufolge könnte die sexuelle Zufriedenheit Auswirkungen auf die Hirngesundheit haben. image.originalResource.properties.copyright

Über 12 Jahre hinweg war sowohl eine Abnahme der erektilen Funktion als auch der sexuellen Zufriedenheit mit einem Gedächtnisverlust verbunden ­– nach Ansicht der Forscher ein klares Zeichen für den Zusammenhang zwischen psychischer und körperlicher Gesundheit. „Als wir den Zusammenhang im Lauf der Zeit untersuchten, stellten wir fest, dass eine Zu- bzw. Abnahme der erektilen Funktion und der sexuellen Zufriedenheit mit einer gleichzeitigen Zu- bzw. Abnahme der kognitiven Funktion verbunden war“, sagte Riki Slayday, Doktorandin an der Penn State University. Diese Zusammenhänge waren auch unter Berücksichtigung demografischer und weiterer gesundheitlicher Merkmale zu beobachten, was darauf hinweist, dass es einen direkten Zusammenhang zwischen dem Sexualleben und der geistigen Leistungsfähigkeit gibt.

Die Forschenden, die ihre Ergebnisse in der Fachzeitschrift „Gerontologist“ veröffentlicht haben, sehen in ihren Ergebnissen einen neuen Risikofaktor für kognitiven Verfall: „Wir sagen den Menschen, dass sie sich mehr bewegen und gesündere Lebensmittel essen sollten. Wir zeigen, dass sexuelle Zufriedenheit für unsere Gesundheit und allgemeine Lebensqualität ebenfalls wichtig ist.“

Prof. Martin Sliwinski sagte: „Wir haben bereits eine Pille zur Behandlung der erektilen Dysfunktion. Was wir nicht haben, ist eine wirksame Behandlung gegen Gedächtnisverlust. Statt nur über erektile Dysfunktion zu sprechen, sollten wir sie als Frühindikator für andere Gesundheitsprobleme betrachten und uns auch auf die Verbesserung der sexuellen Zufriedenheit und des allgemeinen Wohlbefindens konzentrieren, nicht nur auf die Behandlung des Symptoms.“

Quelle: DOI 10.1093/geront/gnac151