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Sind Tattoos und Piercings gut für Seele?

26.07.2017

Tätowierungen und Piercings können sich positiv auf die seelische Gesundheit vor allem von Heranwachsenden auswirken. Darauf weisen Psychologen der Medical School Hamburg in der Fachzeitschrift „Psychotherapie im Dialog“ hin.

Tätowierungen sind besonders bei jungen Menschen beliebt.
Viele junge Menschen schmücken ihren Körper heutzutage mit Tätowierungen.
© Rawpixel.com - Fotolia.com

Tätowierungen und anderer Körperschmuck sind vor allem bei jungen Menschen beliebt. „Sie lassen sich als ein in die Haut eingestanzter Ausdruck des eigenen Charakters interpretieren“, erklärt Erstautor Professor Dr. Erich Kasten. Daran könnten junge Mensch reifen, so der Experte. In Studien hätten Tattoo-Träger nach dem Stechen von einem deutlich höheren Selbstwertgefühl berichtet und sich attraktiver und besser integriert gefühlt. Seit Jahrtausenden seien Tattoos und Piercings in verschiedenen Kulturen Teil einer Reifezeremonie. Freiwillige Tätowierungen drückten zudem traditionell die Zugehörigkeit zu einer Gruppe aus, beispielsweise unter See- oder Zirkusleuten, später auch bei Mitgliedern von Rockerbanden. Sie signalisierten jedoch gleichzeitig eine Außenseiterrolle. In dieser „Aura des Rebellischen“, die Tätowierungen und Piercings heute noch anhafte, vermutet Kasten den Reiz für junge Menschen.

Bei jungen Erwachsenen, die zu selbstverletzendem Verhalten neigen, schließen die Wissenschaftler sogar eine therapeutische Wirkung durch Körpermodifikationen nicht aus. Schmucknarben, Tattoos und Piercings könnten eine Art Ventilfunktion einnehmen und entlastend wirken, erklärt Kasten und berichtet von einer Studie, laut derer ein Viertel der Teilnehmer angaben, sich nach dem ersten Piercing weniger oft zu ritzen oder zu schneiden. Ein weiteres Viertel habe die Selbstverletzungen ganz aufgegeben. Dennoch sollten die Risiken, die mit Tattoos und Piercings verbunden sind, nicht unbeachtet bleiben. Infektionen, Allergien und hormonelle Störungen zählten dazu ebenso wie das immer noch bestehende gesellschaftliche Stigma.

ke/<link www.pharmazeutische-zeitung.de>PZ /NK

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