Männer, die Testosteron-Präparate verwenden, haben US-amerikanischen Forschern zufolge ein deutlich erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen. Ärzte sollten eine Testosteron-Therapie daher nicht voreilig verschreiben und zusätzliche Untersuchung berücksichtigen, fordert ein Hormonexperte von der Universität Pennsylvania.
In der Studie, die im medizinischen Fachblatt JAMA veröffentlicht wurde, hatten die Wissenschaftler Daten von über 8.700 Männern analysiert, von denen etwa jeder Siebte Testosteron-Präparate verwendete. Diese hatten ein um 29 Prozent erhöhtes Risiko, im Verlauf der Studie zu sterben beziehungsweise einen Herzinfarkt oder Schlaganfall zu erleiden, als Studienteilnehmer, die kein Testosteron verwendeten. Während bei Männern, die kein Testosteron verwendeten, nur einer von fünf Teilnehmern in einem Zeitrahmen von drei Jahren von solchen Herz-Kreislauf-Komplikationen betroffen war, war es in der Testosteron-Gruppe einer von vier Teilnehmern.
"Wir wissen allerdings nicht, ob sich das Risiko vor allem auf Männer erstreckt, die Testosteron wegen eines Hormonmangels nehmen oder auf jüngere Männer, die Testosteron verwenden, um ihre körperliche Leistungsfähigkeit zu steigern", sagt Anne Cappola, Medizin-Professorin an der Universität Pennsylvania. Hier mangele es an entsprechenden Langzeit-Untersuchungen.
In den USA verschreiben Ärzte schätzungsweise 2,9 Prozent der über 40-jährigen Männer Testosteron. Grund dafür ist oft ein Testosteronmangel. Etwa ab dem 40. Lebensjahr sinkt bei Männern die Produktion des Sexualhormons langsam ab: Ein normaler Prozess, der mit dem Alter einhergeht. Kommt es jedoch zu einem Mangel, können Symptome wie Kraftlosigkeit, Müdigkeit, nachlassender Leistungsfähigkeit, einer verringerter Libido, Potenzproblemen oder einer Abnahme der Knochendichte auftreten.
HH
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