Gesund leben

Thema der Woche: Die neuesten Diäten

11.01.2017

Sie wollen ein paar Kilo loswerden, wissen aber nicht wie? Im aktuellen Thema der Woche erfahren Sie mehr über drei neue Trend-Diäten, die derzeit in aller Munde sind und das Projekt Abnehmen mal auf eine ganz andere Weise angehen: die Paleo-Diät, die 5:2-Diät und Abnehmen durch Achtsamkeit.

Lesen Sie hier mehr über die neusten Trend-Diäten.
Diäten schmelzen kurzfristig Pfunde ab. Langfristig gestaltet man den Speiseplan aber besser ausgewogen, denn nicht jede Diät ist als Ernährungsform auf Dauer geeignet.
© Alliance - Fotolia

Das Gemeine am Älterwerden: Wir benötigen immer weniger Kalorien. Etwa ab 40 Jahren summiert sich das alle zehn Jahre auf 150 Kilokalorien (kcal) pro Tag weniger. Das entspricht einer Portion Kartoffelpüree, einer großen Banane oder zwei Kugeln Vanilleeis. Das klingt gar nicht nach so viel. Pro Jahr nimmt man aber bis zu fünf Kilogramm zu, wenn man so weiter isst und trinkt wie in der Jugend. Doch es gibt Strategien, um die Rettungsringe an Bauch, Hüften und Oberschenkeln wieder loszuwerden.

1. Die Paleo-Diät (Steinzeit-Diät)

Was ist das?
Beim Paleo-Prinzip geht es darum, sich wie die Jäger und Sammler aus der Steinzeit zu ernähren. Die Theorie dahinter: Unsere Gene sind seit der Altsteinzeit die gleichen geblieben. Deshalb nützt dem Körper nur das, was schon vor Zehntausenden von Jahren gegessen wurde. Also ist alles erlaubt, was unsere Vorfahren als Jäger erbeuteten (Fleisch, Fisch, Meeresfrüchte) oder sammelten (Früchte, Gemüse, Eier, Kräuter, Pilze, Nüsse, Honig). Alles industriell Verarbeitete hingegen, wie Brot, Nudeln, Pizza, Burger, Kuchen, Milchprodukte, Alkohol und Fertiggerichte, ist tabu.

Das gilt ebenso für Reis, Getreide oder Hülsenfrüchte, weil nach Paleo-Befürwortern damals nichts Getreidehaltiges gegessen wurde. Ackerbau gab es bei den Urzeitmenschen noch nicht. Zudem enthält Getreide bestimmte Stoffe, wie Gluten und Phytinsäure, die es angeblich schwer verdaulich machen. Auch auf Zucker, der nicht als Fruktose in Obst vorkommt, gilt es zu verzichten. Kleinere Studien zeigen positive Effekte auf Gewicht, Blutzucker und Blutfette sowie ein vermindertes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Und was ist der Killer jeder Diät? Klar: Heißhunger! Wer sich aber an die Maßgaben der Paleo-Diät hält und automatisch weniger Kohlenhydrate isst, wird in der Regel nach den Mahlzeiten für vier bis sechs Stunden kaum Hunger verspüren. Und das ist gut, weil es sinnvoll ist, dem Körper bei der Verdauung eine Ruhepause zu gönnen, anstatt ständig neue Nahrung aufzunehmen. Wer doch Hunger verspürt, greift einfach zu ein paar Nüssen oder einem Schluck Kokosmilch.

Wichtig für den Abnehmerfolg ist jedoch, keine Süßigkeiten oder kohlenhydratreiche Snacks wie Trockenobst zu naschen. Dadurch wird die Versuchung nur noch größer, weiter zu essen. Wer sich zu den Hauptmahlzeiten aber ausreichend an Gemüse und Fleisch satt isst, wird mit Hungergefühlen zwischendurch weniger zu kämpfen haben. Zur Abrundung des steinzeitlichen Lebensstils wird übrigens Ausdauer- und Krafttraining empfohlen.

Für wen?
Für alle, die auf unkomplizierte Weise abnehmen möchten und keine Lust auf Zählen, Messen oder Wiegen haben, aber auch für Grillfans, Menschen mit Gluten-Unverträglichkeit und für Gegner von Fertigkost.

2. Die 5:2-Diät

Was ist das?
Der neue Abnehmtrend entspringt aktuellen wissenschaftlichen Studien in Deutschland, England, der Schweiz, Australien und den USA. Es ist eigentlich auch gar keine Diät, sondern mehr ein Konzept, und das ist ziemlich simpel: An fünf Tagen in der Woche essen Sie normal. An zwei Tagen, die Sie frei wählen können, fasten Sie und fahren die Kalorienzufuhr auf ein Viertel der Normalmenge herunter. Frauen dürfen dann 500 Kalorien und Männer 600 Kalorien zu sich nehmen. Sie können dabei an zwei aufeinanderfolgenden Tagen fasten oder Pausen dazwischen lassen.

Wer gut sättigende protein- und ballaststoffreiche Speisen wie Fisch, Fleisch und Gemüse zu sich nimmt und auf Kohlenhydrate wie Weißbrot, Nudeln oder Zucker verzichtet, setzt einiges in Bewegung: Der Stoffwechsel beschleunigt sich, es wird mehr Fett in kürzerer Zeit verloren als bei einer herkömmlichen Diät, und auch das Risiko für Diabetes und Krebs verringert sich. Entwickelt wurde das Konzept von Wissenschaftlern in Manchester, die Frauen mit hohem Brustkrebsrisiko im Fokus hatten. Ihr Konzept basiert auf zahlreichen Studien, die gezeigt haben, dass es von gesundheitlichem Nutzen ist, die Kalorienzufuhr für kurze Perioden zu reduzieren. Grund: Reparaturen und Erneuerungen im Körper passieren immer nur dann, wenn man nichts isst – zum Beispiel nachts.

Viele Anhänger, die an anderen Diäten gescheitert sind, schafften es mit dieser Methode möglicherweise doch ans Ziel ihrer Figur-Träume. Begründung: Es sei eben einfacher, der Schokolade zu widerstehen, wenn man sich selbst sagen kann: „Morgen kann ich sie wieder essen!“ Und einen Bonus gibt es dazu: Studien haben gezeigt, dass Kurzzeitfasten nicht nur beim zügigen Abnehmen hilft, sondern auch den Blutdruck reguliert und Erkrankungen wie etwa Asthma und Rheuma lindert. Altersforscher sehen darin eine gute Chance, den Alterungsprozess des Körpers zu bremsen.

Für wen geeignet?
Für alle, die nach einer Diät suchen, die sich gut und flexibel in den Alltag einbauen lässt. Und die sonst Probleme haben, neue Projekte länger als einen Tag durchzuhalten.

3. Abnehmen durch Achtsamkeit

Was ist das?
Selbsterkenntnis ist bekanntlich der erste Schritt zur Besserung. Wer sich mit dem Thema Achtsamkeit beschäftigt, dem wird bewusst, dass er wie die meisten Menschen durch sein Leben hastet. Für Genuss oder sinnliche Wahrnehmung fehlt die Zeit. Beim Abnehmen durch Achtsamkeit liegt das Augenmerk aber genau darauf, sich wieder mehr Zeit zu lassen, bewusst zu schmecken, zu kauen, zu genießen. Und dadurch auf die eigenen Körpersignale und Gefühle zu hören: Habe ich wirklich Hunger oder esse ich aus Stress, Frust oder Liebesentzug? Die Methode reaktiviert also die Fähigkeit, echte Hungergefühle wahrzunehmen und sie von falschen Ess-Vorwänden zu unterscheiden. Denn viele Menschen sind heutzutage permanent auf der Suche nach Befriedigung und finden diese am schnellsten und einfachsten in Form von Sattmachern, die die Geschmacksknospen durch Zucker, Salz und Fett stimulieren. Doch noch bevor der letzte Bissen verdrückt wurde, fühlen sie sich schon wieder schlecht.

Statt eines strengen Ernährungsprogramms geht es nun aber darum, welche Lücke durch maßlose Essgewohnheiten gefüllt werden soll und wie sich diese -Bedürfnisse auf gesunde Weise stillen lassen. Durch diese Innenschau kann man sich abgewöhnen, Essen sinnlos in sich hineinzustopfen. Positiver Nebeneffekt: Durch das gründliche und langsame Kauen beginnt die Kohlenhydrat-Verdauung bereits im Mund. So können Ballaststoffe besser quellen, den Magen füllen und länger sättigen.

Für wen geeignet?
Für alle, die sich selbst und ihren Körper besser kennenlernen möchten. Und die sich nicht nur für die Symptome (zu viel Essen) interessieren, sondern auch hinter die möglichen Ursachen ihres Übergewichts kommen möchten.

Narimaan Nikbakht

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