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Trinknahrung: Wenn das Essen schwer fällt

Peter Erik Felzer  |  29.06.2022

Astronauten kennen sie schon länger: Flüssige Mahlzeiten, die alles bieten, was der Körper benötigt. Doch auch ältere Menschen profitieren von Trinknahrung, beispielsweise, wenn bei ihnen eine Mangelernährung oder Schluckstörung besteht.

Frau, hält sich den Hals.
Für Menschen mit starken Schluckbeschwerden kann Trinknahrung eine gute Alternative sein.
© T Turovska/iStockphoto

Was steckt hinter Trinknahrung?

Es handelt sich um Flüssignahrung. Mit ihr lassen sich Nährstoffdefizite ausgleichen. Trinknahrung enthält lebenswichtige Nähr- und Vitalstoffe wie Fette, Kohlenhydrate und Eiweiß, aber auch Vitamine, Spurenelemente und Mineralstoffe − und das alles in einem vergleichsweise geringen Volumen.  

Wie sieht Trinknahrung aus?

Am häufigsten gibt es sie in Form von milchshakeartigen Zubereitungen, die man direkt zu sich nehmen kann.

Wer benötigt sie?

Experten gehen davon aus, dass knapp drei Millionen Menschen in Deutschland eine Mangelernährung aufweisen. Sie nehmen weniger Kalorien zu sich, als ihr Körper braucht. Oft kommt noch ein Defizit an wichtigen Mikronährstoffen hinzu. Es trifft vor allem ältere und chronisch kranke Menschen, aber auch Personen mit Nierenleiden oder einem bösartigen Tumor.

Gibt es die universelle Trinknahrung?

Nein. Ihre Zusammensetzung hängt von der Art des Mangels und der möglichen Erkrankung ab. So gibt es beispielsweise Produkte mit besonders viel Kalorien oder Eiweiß. Grundsätzlich unterscheidet man Trinknahrung, die eine Mahlzeit vollständig ersetzt und alle notwendigen Nährstoffe ersetzt von anderen Präparaten, die ergänzend zur normalen Ernährung zum Einsatz kommen.

Wo gibt es Trinknahrung?

Es gibt sie ohne Rezept in vielen verschiedenen Zusammensetzungen und Geschmacksrichtungen in Apotheken.

Übernehmen die Krankenkassen die Kosten?

Das kommt darauf an. Voraussetzung für eine Kostenübernahme: Dem Betroffenen ist eine normale Ernährung nur eingeschränkt möglich oder sogar völlig unmöglich. Der Arzt stellt dann ein Rezept für die Apotheke aus.

Wie viel kostet Trinknahrung?

Für Selbstzahler belaufen sich die Kosten einer Flasche mit 200 Milliliter gebrauchsfertiger Trinknahrung auf etwa drei Euro. Bei größeren Gebinden lässt sich Geld sparen. Trinknahrungspulver, das man selbst mit Wasser oder manchmal auch mit Milch anmischt, schlägt mit sieben bis fünfzehn Euro pro 400-Gramm-Dose zu Buche.

Wie lange muss man sie verwenden?

Die Dauer der Einnahme hängt von den individuellen Bedürfnissen und der Erkrankung ab. Generelle Empfehlung: sich mit Trinknahrung ernähren, bis man das Körpergewicht wieder mit normalen Lebensmitteln auf dem gewünschten Niveau halten kann. Die genaue Dauer und Ration bespricht man mit seinem Arzt.

Wie lange hält sie sich?

Eine angebrochene Flasche Trinknahrung kann bis zu 24 Stunden im Kühlschrank aufbewahrt werden. Wird die Flasche bei Raumtemperatur (15 bis 25 Grad Celsius) gelagert, sollte man den Inhalt nach spätestens acht Stunden verzehren. Bei Lagerung im Kunststoffbeutel lässt sich Trinknahrung bis zu 24 Stunden nach dem Öffnen verwenden. Weitere Informationen entnehmen Sie den jeweiligen Packungsbeilagen.

Wie muss man sie aufbewahren?

Geschlossene Trinknahrung am besten bei Raumtemperatur lagern. Die Flaschen nicht höheren Temperaturen oder direkter Sonneneinstrahlung aussetzen. Ist die Lagerung der ungeöffneten Trinknahrung bei höheren Temperaturen, wie sie etwa im Sommer herrschen, unvermeidlich, sollten die Flaschen nach spätestens einem Monat verzehrt worden sein.

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