Zu einer friedlichen Zukunft in Europa gibt es keine Alternative. Das sagte der Journalist, Europa- und Amerikakenner Udo van Kampen im Rahmen der Internationalen Fortbildungswoche der deutschen Bundesapothekerkammer. aponet.de fragte nach und wollte wissen, was die Deutschen konkret bedroht und erwartet.
UvK: Die Deutschen müssen am meisten Angst davor haben, dass die EU und der Euro auseinander brechen. Deutschland profitiert sowohl durch den Euro als auch durch den Binnenmarkt am meisten von der EU. Das wird von vielen Bürgern nicht richtig wahrgenommen. Deutschland sollte sich hüten in Brüssel zu dominant aufzutreten. Die Angst vor einem übermächtigen Deutschland ist bei einigen Mitgliedsländern immer noch unterschwellig vorhanden.
UvK: Das wird ein unruhiges Jahr für Europa. Die Eurokrise ist noch nicht vorbei. Außenpolitische Konflikte nehmen eher zu als ab. Und es gibt noch keine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik in Deutschland. Das ist ein großes Versäumnis. Hier hat Europa einen riesigen Nachholbedarf.
UvK: Ich bin kein Wissenschaftler, aber ich sehe die von der EZB postulierte Deflation und daraus resultierende wirtschaftliche Rezession nicht. Meine Kritik an der derzeitigen Politik der EZB: Die Zinsen sind schon bei null. Die jetzt angekündigten Maßnahmen – massiver Aufkauf von Staatsanleihen – ist ihr letzter Schuss. Der muss sitzen und kommt aus meiner Sicht zu früh.
UvK: Griechenland wird in der Euro-Zone bleiben, aber es wird uns alle Geld kosten. Aber es geht ja in der EU nicht nur um monetäre Fragen. Ein Ausscheiden Griechenlands wäre ein Verstoß gegen die Solidarität in Europa - gegen die europäische Idee. Deshalb muss Griechenland in der EU bleiben, aber Geld aus dem Topf der EU sollte es nur gegen Reformen geben. Das darf sich nicht ändern.
UvK: Die kulturellen Unterschiede sind enorm. Ich selbst bin sowohl Europäer als auch Transatlantiker. Europa sollte aus meiner Sicht ruhig mehr Selbstbewusstsein gegenüber den Amerikanern zeigen - sowohl in der Wirtschafts- wie in der Außenpolitik.
UvK: Ich fahre viel Fahrrad. Doch das wichtigste: Ich habe Freude an der Arbeit. Als Journalist kommt man mit vielen Menschen zusammen, täglich wechseln die Themen. Journalist ist für mich der schönste Beruf der Welt.
Die Fragen stellte Chefredakteurin Jutta Petersen-Lehmann.
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