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Warum Weichmacher dick machen

20.01.2016

Weichmacher in Plastik wie etwa Phthalate wirken auf das Hormonsystem und stehen unter Verdacht, dick zu machen. Deutsche Forscher gingen jetzt der Frage nach, wie genau diese Weichmacher den Stoffwechsel beeinflussen.

Weichmacher greifen in den Stoffwechsel ein.
Bei Lebensmittelverpackungen treten Weichmacher vor allem in fetthaltige Produkte über.
© Sergey Ryzhof - Fotolia.com

Bei Untersuchungen mit Mäusen an der Universität Leipzig bestätigte sich die Gewichtszunahme durch Weichmacher: So nahmen Tiere, die das Phthalat DEHP über das Trinkwasser zu sich nahmen, deutlich an Gewicht zu. Dies galt vor allem für weibliche Mäuse, wie die Forscher online im Fachblatt PLOS ONE berichten. „Phthalate greifen ganz offensichtlich massiv in den Hormonhaushalt ein“, sagt Professor Martin von Bergen vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) in Leipzig. Schon geringe Konzentrationen könnten zu deutlichen Veränderungen wie etwa einer Gewichtszunahme führen. Bei einem genauen Blick auf Stoffwechselprodukte im Blut der Mäuse zeigte sich: Der Anteil ungesättigter Fettsäuren im Blut nahm unter Phthalat-Einwirkung zu und der Glukosestoffwechsel war gestört. Daneben war auch die Zusammensetzung von im Blut befindlichen Rezeptoren verändert, die für den Gesamtstoffwechsel wichtig sind und zu einer Umstellung des Stoffwechsels führen können, berichten die Forscher.

Wie genau sich die verschiedenen Effekte gegenseitig beeinflussen und letztlich zu einer Gewichtszunahme führen, sei noch unklar, so die Wissenschaftler, die den Einfluss der Weichmacher auf den Stoffwechsel auch weiterhin untersuchen werden. Mit ihrer Arbeit wollen die Forscher eine wissenschaftliche Basis schaffen, um die Risiken objektiv einzuschätzen. Phthalate werden als Weichmacher eingesetzt, um Kunststoffe weich, biegsam oder dehnbar zu machen. Unter bestimmten Bedingungen können sie aus dem Material austreten und über die Nahrung in unseren Körper aufgenommen werden. Bei Lebensmittelverpackungen treten Phthalate insbesondere in fetthaltige Produkte über, beispielsweise in Käse oder Wurst.

HH

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