Was gegen einen vorzeitigen Samenerguss hilft

ZOU | 09.03.2023

Eine Auswertung von mehr als 50 Studien der vergangenen Jahrzehnte lässt darauf schließen, dass Sport – zum Beispiel Laufen – und Beckenbodentraining wirksame Mittel gegen vorzeitigen Samenerguss sind.
Werden zu frühe Orgasmen bei Männern zu einer Belastung, kommen verschiedene Behandlungen infrage. Eine Studie zeigt, dass Sport und Bewegung genauso wirksam sein können wie Medikamente. image.originalResource.properties.copyright

Körperliche Aktivität führte in vielen Studien zu vielversprechenden Ergebnissen und erwies sich zum Teil als ebenso wirksam wie der Wirkstoff Dapoxetin, jedoch ohne Nebenwirkungen. Beispielsweise zeigte eine Studie, dass 30 Minuten Laufen fünfmal pro Woche die Zeit bis zum Samenerguss genauso stark verlängerte wie das Medikament. Eine weitere Studie deutete darauf hin, dass Beckenbodentraining die Zeit von durchschnittlich einer auf drei Minuten verlängerte. Auch verschiedene Formen der Psychotherapie führten zu positiven Ergebnissen.

Prof. Lee Smith von der Anglia Ruskin University sagte: „Ein vorzeitiger Samenerguss betrifft viele Männer. Es sind relativ wenige wirksame Medikamente verfügbar. Unsere Übersicht über Studien zu nicht-pharmakologischen Behandlungen liefert vielversprechend Hinweise darauf, dass körperliche Betätigung, einschließlich Laufen und Training der Beckenbodenmuskulatur, wirksam ist. Angesichts der Tatsache, dass Medikamente oft Nebenwirkungen haben, scheint Bewegung die beste Medizin zu sein.“

In die Auswertung, die in der Zeitschrift „Trends in Urology and Men’s Health“ erschienen ist, gingen 54 Studien mit insgesamt 3.485 Teilnehmern aus der ganzen Welt ein. Schätzungen zufolge haben mindestens 30 Prozent der Männer vorzeitige Samenergüsse. Es gibt nur wenige Medikamente dagegen, neben dem dafür zugelassen Wirkstoff Dapoxetin werden außerhalb ihrer eigentlichen Anwendungsgebiete auch Lokalanästhetika, Clomipramin und Tramadol verordnet.

Quelle: DOI 10.1002/tre.903