Was hilft bei Kinderkopfschmerz?

aponet.de | 16.05.2022

Selbst Kinder und Jugendliche haben häufig Kopfschmerzen. Wie diese in jungen Jahren entstehen und was dagegen hilft, erklärt Apotheker Ronald Schreiber, Präsident der Landesapothekerkammer Thüringen.
Bevor Kindern Schmerzmittel gegeben werden, sollten alle Hausmittel ausgereizt sein. image.originalResource.properties.copyright

Die am einfachsten zu behandelnde Ursache ist die "Austrocknung". Jedes Kind mit Kopfschmerzen sollte deshalb als erstes ein großes Glas Wasser trinken. Ein kühlendes Tuch auf der Stirn wirkt zusammen mit Ruhe und elterlicher Zuwendung oft Wunder. Auch eine liebevolle Kopf- oder Nackenmassage kann helfen. Erwachsene greifen bei Kopfschmerzen oft zu Arzneimitteln. Das ist auch bei Kindern möglich – allerdings sind nicht alle Schmerzmittel, die Erwachsene einnehmen, für sie geeignet. Denn Kinder sind keine kleinen Erwachsenen und haben auch in der Arzneimitteltherapie andere Bedürfnisse. Bewährte Arzneistoffe für Kinder sind unter anderem Ibuprofen und Paracetamol. Vor allem bei Paracetamol hängt die Dosis vom Gewicht und vom Alter des Kindes ab. Zu viel davon kann die Leber schädigen. Unbeabsichtigte Überdosierungen kommen immer wieder vor, weil Paracetamol in vielen Kinderarzneimitteln enthalten ist. Deshalb sollten sich Eltern in der Apotheke Rat holen.Schmerzmittel mit Acetylsalicylsäure sind in der Selbstmedikation nicht für Kinder geeignet. In seltenen Fällen können sie das Reye-Syndrom auslösen, das das Gehirn schädigt.

Mein Rat an alle Eltern: Bitte seien Sie mit ätherischen Ölen bei Kindern sehr vorsichtig! Ätherische Öle sind hoch konzentrierte Wirkstoffe und alles andere als harmlos. Zum Beispiel kann unverdünntes Pfefferminzöl bei Kleinkindern zu einem Kehlkopfkrampf führen. Verdünnte Lösungen können hingegen gegen Kopfschmerzen helfen. Bitte sprechen Sie deshalb vor jedem Einsatz von ätherischen Ölen mit Ihrer Apothekerin oder Ihrem Apotheker. Das Apothekenteam weiß auch, wann rezeptfreie Medikamente nicht mehr ausreichen und ein Kinderarzt aufgesucht werden sollte.