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Welches Antidepressivum hilft wem? Biomarker könnte die Antwort liefern

28.12.2017

Unter Depressionen leiden viele Menschen, doch nur bei etwa einem Drittel der Betroffenen greift der erste verschriebene antidepressive Wirkstoff. Die anderen zwei Drittel müssen weitere Therapieversuche durchlaufen, um die für sie passende Behandlung zu finden. Forscher haben nun einen möglichen Weg gefunden, um die medikamentöse Therapie in Zukunft besser auf die Betroffenen zuschneiden zu können.

Ob eine Therapie mit Antidepressiva anschlägt, lässt sich bislang nicht vorhersagen.
Ob ein Antidepressivum bei einem Patienten anschlägt, lässt sich bislang nicht vorhersagen.
© Paolese - Fotolia

Warum spricht ein Patient auf eine antidepressive Therapie an, ein anderer hingegen nicht? Dieser Frage sind Forscher der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universitätsmedizin Mainz gemeinsam mit Kollegen auf den Grund gegangen und haben möglicherweise einen Weg gefunden, um die Wirksamkeit einer Therapie mit Antidepressiva voraussagen zu können. Den Schlüssel dazu fanden die Wissenschaftler im Blut von Mäusen, die ähnlich uneinheitlich auf Antidepressiva reagierten wie Menschen: Das sogenannte Transkriptomprofil, das alle von der DNA in RNA umgeschriebenen Gene in einer Zelle umfasst. Den Ergebnissen zufolge, die in der Fachzeitschrift PLOS Biology veröffentlicht wurden, könnten Transkriptom-Signaturen als Biomarker dienen, anhand derer sich die Wirksamkeit von Antidepressiva individuell bestimmen lässt.

Weiterführende Analysen, bei denen die Wissenschaftler die Befunde bei Mäusen mit Daten von depressiven Menschen abglichen, waren vielversprechend. Wie aus weiteren Untersuchungen hervorging, könnte der sogenannte Glucocortikoidrezeptor, der eine zentrale Rolle bei der Regulierung von Stresshormonen spielt, ein möglicher Schlüsselmechanismus sein, der die Wirksamkeit von Antidepressiva beeinflusst. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre Erkenntnisse dazu beitragen, Biomarker klinisch nutzbar zu machen und so eine verbesserte, individuelle Behandlung von Depressionen entwickeln zu können.

HH/NK

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