Zugesetzter Zucker erhöht die Gefahr für Nierensteine

ZOU | 14.08.2023

Zu den bisher bekannten Risikofaktoren für Nierensteine könnte sich der Konsum von zugesetztem Zucker dazugesellen. Dies berichten Forschende in der Fachzeitschrift „Frontiers in Nutrition“.
Lebensmittel, denen viel Zucker zugesetzt wird, könnten die Bildung von schmerzhaften Nierensteinen fördern. image.originalResource.properties.copyright

Eine Analyse der Daten von mehr als 28.000 Erwachsenen aus einer großen Erhebung zur Gesundheit und Ernährung in den USA zeigt einen Zusammenhang zwischen Nierensteinen und der täglichen Aufnahme von zugesetztem Zucker: Personen, die zu dem Viertel mit der höchsten Zuckerzufuhr gehörten, hatten eine um 39 Prozent höhere Wahrscheinlichkeit für einen Nierenstein als Personen aus dem Viertel mit der geringsten Zuckeraufnahme. Bei Menschen, die mehr als 25 Prozent ihrer aufgenommenen Energie aus zugesetztem Zucker bezogen, war die Wahrscheinlichkeit sogar um 88 Prozent höher als bei Menschen, die nur 5 Prozent ihrer Energie aus Zucker aufnahmen.

Auch unter Berücksichtigung verschiedener Faktoren wie Geschlecht, Alter, Einkommen, BMI, Ernährung und Rauchen war eine höhere Energiezufuhr durch zugesetzten Zucker mit einem größeren Risiko für Nierensteine verbunden.

Da es sich um eine Beobachtungsstudie handelt, lässt sich aus den Ergebnissen nicht eindeutig folgern, dass Zucker ursächlich an der Bildung von Nierensteinen beteiligt ist: Mehr Forschung ist nötig, um die genauen Mechanismen zwischen zugesetztem Zucker und Nierensteinen aufzuklären. Dennoch könnte eine Einschränkung des Zuckerkonsums eine Möglichkeit sein, um der Bildung von Nierensteinen vorzubeugen.

Etwa 7 bis 15 Prozent der Menschen in Nordamerika und 5 bis 9 Prozent der Menschen in Europa haben Nierensteine. Neben starken Schmerzen können diese zu Komplikationen wie Infektionen, Nierenschwellung, Niereninsuffizienz und Nierenversagen führen. Zu den bisher bekannten Risikofaktoren zählen unter anderem männliches Geschlecht, Adipositas, chronischer Durchfall, Dehydration sowie entzündliche Darmerkrankungen, Diabetes oder Gicht.

Quelle: DOI 10.3389/fnut.2023.1226082