Arzneimitteldatenbank

Weichteilrheumatismus

Was ist das? - Definition
Hinter Weichteilrheumatismus steckt eine schmerzhafte Erkrankung der weichen Gewebe des Bewegungsapparates. Hierzu zählen Muskeln, Sehnen, Bänder und Bindegewebe. Die Beschwerden können lokal begrenzt oder am ganzen Körper auftreten. Gelenke und Knochen sind nicht direkt betroffen. Die Erkrankung verläuft oft chronisch und kann die Lebensqualität stark einschränken.

Krankheitsbild.
Weichteilrheumatismus ist ein Sammelbegriff für verschiedene Erkrankungen, die ausserhalb der Gelenke und Knochen Schmerzen verursachen. Sie trifft vor allem Muskeln, Sehnen, Schleimbeutel und das Bindegewebe. Die Beschwerden können lokal auftreten oder den ganzen Körper betreffen, wie bei der Fibromyalgie. Die Erkrankung ist nicht lebensbedrohlich, aber oft langwierig und belastend. Die Schmerzen entstehen durch Reizungen, Entzündungen oder Funktionsstörungen der betroffenen Gewebe. Anders als bei Gelenkrheuma werden die Strukturen nicht zerstört, sondern in ihrer Funktion gestört.
Symptome/Verlauf
Zu den typischen Beschwerden zählen anhaltende oder wiederkehrende Schmerzen in Muskeln und Sehnenansätzen. Die Beschwerden treten häufig am Rücken, an den Hüften, Schultern oder Armen auf. Auch Druckempfindlichkeit an bestimmten Körperstellen kommen vor. Die Schmerzen können sich bei Bewegung, Stress oder Wetterveränderungen verstärken. Viele Betroffene berichten über Schlafstörungen, Erschöpfung und Konzentrationsprobleme. Die Symptome verlaufen oft in Wellen mit Phasen der Besserung und Verschlechterung. Besonders bei Fibromyalgie sind die Beschwerden oft diffus und schwer zu lokalisieren. Die Diagnose gelingt nicht immer auf Anhieb, da bildgebende Verfahren und Bluttests meist keine auffälligen Befunde ergeben.
Folgen/Komplikationen
Weichteilrheumatismus kann die Beweglichkeit einschränken und den Alltag stark belasten. Die Schmerzen führen oft zu Schonhaltungen, die wiederum andere Beschwerden wie Verspannungen oder Haltungsschäden verursachen. Auch psychische Belastungen wie Depressionen oder Angststörungen kommen nicht selten vor. Die Erkrankung lässt sich nicht heilen, aber behandeln. Ohne Therapie kann sich die Lebensqualität deutlich verschlechtern. Eine frühzeitige und ganzheitliche Behandlung unterstützt, die Beschwerden zu lindern und Folgeschäden zu vermeiden.
Ursachen/Risikofaktoren
Die genauen Ursachen sind nicht vollständig geklärt. Vermutet wird eine gestörte Schmerzwahrnehmung im Nervensystem. Zu den möglichen Auslösern zählen körperliche Überlastung, Stress, Infektionen oder hormonelle Veränderungen. Auch Wetterumschwünge, Kälte oder starke Sonneneinstrahlung verstärken mitunter die Beschwerden. Frauen sind häufiger betroffen als Männer, besonders in den Wechseljahren. Auch Menschen mit anderen chronischen Erkrankungen oder starker psychischer Belastung besitzen ein erhöhtes Risiko.
Das kann helfen
Das macht der Arzt: Er verschreibt in der Regel Schmerzmittel, Muskelentspannende Medikamente oder Antidepressiva. Auch Physiotherapie, Wärmeanwendungen und gezielte Bewegungstherapie sind hilfreich.
Das kann man selbst tun: Regelmässige Bewegung, Stressabbau und eine ausgewogene Ernährung tragen zur Linderung bei. Entspannungsverfahren wie Yoga oder Meditation können ebenfalls helfen. Die Grenzen der Selbsthilfe sind erreicht, wenn starke Schmerzen auftreten, die Beweglichkeit eingeschränkt ist oder die Beschwerden über Wochen bestehen bleiben. Dann sollte unbedingt ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden.


Bearbeitungsstand: 17.10.2025

Quellenangaben:
Thews, Mutschler, Vaupel, Anatomie, Physiologie und Pathophysiologie des Menschen, WVG, (2007), 5. Aufl. - Brunkhorst, Schölmerich, Differenzialdiagnostik und Differenzialtherapie, Elsevier (Urban & Fischer), (2010), 1. Auflage - Wülker, Orthopädie und Unfallchirurgie, Thieme, (2009), 2. Auflage - Arolt, Reimer, Dilling, Basiswissen Psychiatrie und Psychotherpaie, Springer, (2011), 7. Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)


Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Die Datenbank enthält keine homöopathischen und anthroposophischen Arzneimittel.

 

Einfach und schnell Medikamente finden

Unsere Arzneimitteldatenbank hilft Ihnen, wenn Sie ein Medikament suchen – ob rezeptfrei oder rezeptpflichtig. Geben Sie einfach den Namen des Arzneimittels, einen Wirkstoff oder Ihre Beschwerden in die Suchbox ein. Die Medikamentensuche zeigt Ihnen in deutschen Apotheken verfügbare Präparate, inklusive Informationen zu Anwendungsgebieten, Wirkung, Dosierung, Darreichungsformen und Packungsgrößen. Sie erhalten zudem detaillierte Angaben zu möglichen Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen.

Mit Beipackzettel und Fotos

In vielen Fällen können Sie sich den Beipackzettel herunterladen und vergrößerte Abbildungen der Arzneiformen anschauen. Ideal zur schnellen Orientierung vor dem Apothekenbesuch oder der näheren Information über ein neu vom Arzt verschriebenes Arzneimittel. 

Bitte beachten Sie: Die Datenbank enthält keine Nahrungsergänzungsmittel und keine homöopathischen oder anthroposophischen Präparate.

Gewinnspiel

Machen Sie mit bei unserem Gewinnspiel! Es gibt Geld und attraktive Sachpreise zu gewinnen, wenn Sie die Rätselfrage richtig beantworten.

Heilpflanzenlexikon

Kompakte Informationen zu über 130 bekannten Heilpflanzen gibt es in diesem Lexikon.

Gesunde Rezepte

Leckere und gesunde Rezepte von A bis Z mit Nährwertangaben.

Ernährung

Alles über gesundes Essen, Abnehmen und Genuss.

Newsletter

Täglich oder einmal pro Woche: Der Newsletter von aponet.de bringt aktuelle Gesundheits-Nachrichten direkt in Ihr Postfach.

nach oben