Arzneimitteldatenbank

Tubenmittelohrkatarrh

Was ist das? - Definition
Ein Tubenmittelohrkatarrh ist eine Funktionsstörung der Ohrtrompete, die das Mittelohr mit dem Nasenrachenraum verbindet. Ist die dortige Schleimhaut entzündet oder geschwollen, funktioniert der Druckausgleich nicht mehr richtig. Es entsteht ein Unterdruck im Mittelohr, der zu Hörproblemen und Flüssigkeitsansammlungen führen kann. Besonders betroffen sind Kinder, aber auch Erwachsene können erkranken.

Krankheitsbild
Der Bereich der Ohrtrompete (Tuba auditiva) sorgt für den Druckausgleich zwischen Mittelohr und Aussenluft. Bei einem Tubenmittelohrkatarrh ist dieser Mechanismus gestört. In der Folge kann sich Flüssigkeit im Mittelohr ansammeln. Man unterscheidet akute und chronische Formen. Die Erkrankung tritt häufig im Zusammenhang mit Erkältungen oder Nasenproblemen auf und kann auch durch Druckveränderungen, etwa beim Fliegen, ausgelöst werden.
Symptome/Verlauf
Typische Beschwerden sind:

  • Druckgefühl oder Völlegefühl im Ohr

 

  • Gedämpftes Hören oder Schwerhörigkeit

 

  • Rauschen oder Pulsieren im Ohr

 

  • Schwindelgefühle

Die Symptome treten meist plötzlich auf und können einige Tage bis Wochen anhalten. Bei chronischem Verlauf bleibt die Hörminderung bestehen, das Trommelfell kann sich verändern und es kommt zu zähem Sekret im Mittelohr. Ohne Behandlung drohen dauerhafte Schäden.
Folgen/Komplikationen
Bleibt ein Tubenmittelohrkatarrh unbehandelt, kann sich ein sogenannter Paukenerguss bilden. Das Sekret im Mittelohr wird zäh, das Trommelfell kann verkalken und die Gehörknöchelchen versteifen. Es drohen Verwachsungen und im schlimmsten Fall ein Cholesteatom, eine chronische Mittelohrentzündung mit Gewebewucherung. Diese Komplikationen können das Hörvermögen dauerhaft beeinträchtigen.
Ursachen/Risikofaktoren
Häufige Auslöser sind Erkältungen, Schnupfen, Nasennebenhöhlenentzündungen, vergrösserte Rachenmandeln, Allergien oder anatomische Besonderheiten wie eine Nasenscheidewandverkrümmung. Auch Druckveränderungen beim Fliegen oder Tauchen können die Ohrtrompete belasten. Kinder sind besonders anfällig, da ihre Ohrtrompete kürzer und horizontaler verläuft.
Das kann helfen
Das macht der Arzt: Er untersucht das Trommelfell und prüft die Belüftung des Mittelohrs. Abschwellende Nasentropfen, Wärmebehandlungen und Tubendurchblasung können die Beschwerden lindern. Bei Flüssigkeitsansammlung kann ein kleiner Schnitt ins Trommelfell nötig sein, um das Sekret abzusaugen. In schweren Fällen wird ein spezielles Röhrchen eingesetzt, über das das Sekret abfliesst. Das kann man selbst tun: Nasenspülungen, Inhalationen und Druckausgleichsübungen wie Schlucken oder Gähnen unterstützen die Heilung. Grenzen sind erreicht bei anhaltender Hörminderung, Schmerzen oder Schwindel. Dann ist ärztliche Hilfe nötig.


Bearbeitungsstand: 08.11.2021

Quellenangabe:
Nagel, Gürkov, Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Elsevier (Urban & Fischer), (2009), 2. Auflage


Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

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