Arzneimitteldatenbank

Rheumatisches Fieber

Was ist das? - Definition
Rheumatisches Fieber ist eine entzündliche Erkrankung. Sie tritt meistens einige Wochen nach einer Infektion mit bestimmten Bakterien auf. Die Erkrankung betrifft vor allem Kinder und Jugendliche und kann Herz, Gelenke, Haut und das Nervensystem schädigen. Ursache ist eine fehlgeleitete Reaktion des Immunsystems auf Streptokokken-Bakterien.

Krankheitsbild
Rheumatisches Fieber ist eine sogenannte Autoimmunreaktion. Das bedeutet im konkreten Falls, dass das Immunsystem nach einer Infektion mit Streptokokken-Bakterien nicht nur die Erreger bekämpft, sondern auch körpereigene Gewebe angreift. Besonders betroffen sind das Herz, die Gelenke und die Haut. Die Erkrankung tritt meist zwei bis drei Wochen nach einer Rachenentzündung oder Scharlach auf. Der akute Infekt kann schwer verlaufen, besonders wenn er das Herz in Mitleidenschaft zieht. In Ländern mit guter medizinischer Versorgung wie Deutschland tritt rheumatisches Fieber allerdings nur selten auf.
Symptome/Verlauf
Die Beschwerden beginnen oft mit Fieber, Müdigkeit und Gelenkschmerzen. Die Gelenke sind schmerzhaft, geschwollen und die Schmerzen können von einem Gelenk zum anderen springen. Besonders gefährlich ist die Beteiligung des Herzens. Es können sich die Herzklappen entzünden, was langfristig zu Herzproblemen führt. Auch die Haut kann betroffen sein. Dies zeigt sich mit rötlichen Flecken oder kleinen Knoten. In manchen Fällen treten unkontrollierte Bewegungen auf, wenn die Erkrankung auf das Gehirn übergreift. Die Symptome können unterschiedlich stark ausgeprägt sein und über Wochen bis Monate anhalten. Ohne Behandlung kann die Erkrankung immer wieder aufflammen.
Folgen/Komplikationen
Zu der schwerwiegendsten Folge zählt eine dauerhafte Schädigung der Herzklappen. Diese kann zu Herzschwäche führen und manchmal eine Operation notwendig machen. Auch Gelenke können durch wiederholte Entzündungen geschädigt werden. Wenn das Gehirn betroffen ist, kann es zu Bewegungsstörungen oder psychischen Veränderungen kommen. In schweren Fällen verläuft rheumatisches Fieber sogar lebensbedrohlich. Besonders bei Kindern kann die Erkrankung langfristige gesundheitliche Einschränkungen verursachen. Wiederholte Schübe sind möglich, wenn man die Ursache nicht behandelt.
Ursachen/Risikofaktoren
Streptokokken der Gruppe A lösen rheumatisches Fieber aus. Der Infekt beginnt meistens im Rachenraum. Nicht jeder, der unter einer solchen Infektion leidet, entwickelt rheumatisches Fieber. Vermutlich spielt eine genetische Veranlagung eine Rolle. Kinder zwischen 5 und 15 Jahren sind besonders gefährdet. Schlechte hygienische Bedingungen und eingeschränkter Zugang zu medizinischer Versorgung erhöhen das Risiko. In Entwicklungsländern zählt rheumatisches Fieber zu den häufigsten Ursachen für Herzerkrankungen bei Kindern. In Europa ist es durch die frühzeitige Gabe von Antibiotika selten geworden.
Das kann helfen
Das macht der Arzt: Er behandelt die Streptokokken-Infektion mit Antibiotika, meist Penicillin. Das verhindert in vielen Fällen die Entstehung des rheumatischen Fiebers oder mildert den Verlauf deutlich ab. Bei bereits bestehenden Beschwerden helfen entzündungshemmende Medikamente wie Ibuprofen. Wenn das Herz betroffen ist, können weitere Medikamente nötig sein.
Das kann man selbst tun: Wichtig ist, bei Fieber und Gelenkschmerzen nach einer Rachenentzündung sofort ärztliche Hilfe zu suchen. Herzbeschwerden oder länger anhaltende Symptome länger gehören unbedingt in eine ärztliche Behandlung.


Bearbeitungsstand: 13.10.2025

Quellenangaben:
Andreae, von Hayek, Weniger, Krankheitslehre für Altenpflege, Thieme, (2006) - Hahn, Kaufmann, Schulz, Suerbaum, Medizinische Mikrobiologie und Infektiologie, Springer, (2009), 6.Auflage - Herold, Innere Medizin, Herold, (2011)


Die Information liefert nur eine kurze Beschreibung des Krankheitsbildes, die keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt. Sie sollte keinesfalls eine Grundlage sein, um selbst ein Krankheitsbild zu erkennen oder zu behandeln. Sollten bei Ihnen die beschriebenen Beschwerden auftreten, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker.

Die Datenbank enthält keine homöopathischen und anthroposophischen Arzneimittel.

 

Einfach und schnell Medikamente finden

Unsere Arzneimitteldatenbank hilft Ihnen, wenn Sie ein Medikament suchen – ob rezeptfrei oder rezeptpflichtig. Geben Sie einfach den Namen des Arzneimittels, einen Wirkstoff oder Ihre Beschwerden in die Suchbox ein. Die Medikamentensuche zeigt Ihnen in deutschen Apotheken verfügbare Präparate, inklusive Informationen zu Anwendungsgebieten, Wirkung, Dosierung, Darreichungsformen und Packungsgrößen. Sie erhalten zudem detaillierte Angaben zu möglichen Nebenwirkungen, Wechselwirkungen und Gegenanzeigen.

Mit Beipackzettel und Fotos

In vielen Fällen können Sie sich den Beipackzettel herunterladen und vergrößerte Abbildungen der Arzneiformen anschauen. Ideal zur schnellen Orientierung vor dem Apothekenbesuch oder der näheren Information über ein neu vom Arzt verschriebenes Arzneimittel. 

Bitte beachten Sie: Die Datenbank enthält keine Nahrungsergänzungsmittel und keine homöopathischen oder anthroposophischen Präparate.

Gewinnspiel

Machen Sie mit bei unserem Gewinnspiel! Es gibt Geld und attraktive Sachpreise zu gewinnen, wenn Sie die Rätselfrage richtig beantworten.

Heilpflanzenlexikon

Kompakte Informationen zu über 130 bekannten Heilpflanzen gibt es in diesem Lexikon.

Gesunde Rezepte

Leckere und gesunde Rezepte von A bis Z mit Nährwertangaben.

Ernährung

Alles über gesundes Essen, Abnehmen und Genuss.

Newsletter

Täglich oder einmal pro Woche: Der Newsletter von aponet.de bringt aktuelle Gesundheits-Nachrichten direkt in Ihr Postfach.

nach oben