Abnehmen verdoppelt die Spermienzahl

ZOU | 27.05.2022

Männer mit extremem Übergewicht können ihre Samenqualität verbessern, indem sie abnehmen – vorausgesetzt, sie schaffen es, ihr Gewicht zu halten. Dies berichten Mediziner in dem Fachmagazin „Human Reproduction“.
Langfristiges Abnehmen verbessert die Fruchtbarkeit bei übergewichtigen Männern. image.originalResource.properties.copyright

56 stark übergewichtige Männer mit einem BMI zwischen 32 und 43 verloren durch eine Diät innerhalb von acht Wochen durchschnittlich 16,5 Kilogramm Körpergewicht. Gleichzeitig erhöhte sich ihre Spermienkonzentration um 50 Prozent und die Spermienzahl um 40 Prozent. Nach 52 Wochen war diese Verbesserung nur bei den Männern noch zu beobachten, die den Gewichtsverlust erhalten konnten. Sie hatten doppelt so viele Spermien wie vor dem Abnehmen.

„Es war für uns überraschend, dass es zu so einer großen Verbesserung der Samenqualität in Verbindung mit einer Gewichtsabnahme kommt. Da 18 Prozent der Dänen fettleibig sind, können diese neuen Erkenntnisse tatsächlich etwas bewirken“, sagte Prof. Signe Torekov von der Universität Kopenhagen in Dänemark.

Schon lange weiß man, dass Fettleibigkeit mit einer verminderten Samenqualität einhergeht. Frühere Studien haben auch Zusammenhänge zwischen einem Gewichtsverlust und einer höheren Samenqualität angedeutet, aber diese Studien waren klein oder der Gewichtsverlust war zu gering, um eindeutige Schlussfolgerungen daraus zu ziehen. „Dies ist die erste randomisierte Langzeitstudie, in der wir gezeigt haben, dass sich die Samenqualität bei Männern mit Adipositas bei anhaltendem Gewichtsverlust verbessert“, sagte Torekov.

Ihr Gewicht halten konnten in dieser Studie nur diejenigen, die Adipositas-Medikamente einnahmen und/oder Sport trieben. Diejenigen, die nur ein Placebo eingenommen hatten und körperlich inaktiv waren, hatten die Hälfte der verlorenen Kilos wieder zugenommen. Bei ihnen hatten sich auch weitere Risikofaktoren für Typ-2-Diabetes und Herz-Kreislauf-Erkrankungen wieder verschlechtert.

Quelle: DOI 10.1093/humrep/deac096