Baby & Familie

Ätherische Öle: Für Babys und Kleinkinder gefährlich

23.12.2015

Ob in Erkältungsbädern, als Lösung zum Inhalieren oder Duftöl – ätherische Öle aus Eukalyptus, Kampfer und Pfefferminz sind wegen ihrer wohltuenden Wirkung beliebt. Vorsicht ist allerdings bei Kindern geboten, denn bei ihnen können die Öle schwere gesundheitliche Schäden auslösen.

Ätherische Öle sind für Kleinkinder keine gute Idee.
Ätherische Öle sollen Beschwerden lindern, für Kinder können sie jedoch auch gefährlich werden.
© Floydine - Fotolia

Bereits ein paar Tropfen von einem unverdünnten ätherischen Öl in Mund oder Nase können bei Kindern lebensbedrohliche Verkrampfungen des Kehlkopfes hervorrufen und sogar zum Atemstillstand führen. Heidi Günther, Apothekerin bei der Barmer GEK, rät Eltern daher dazu, stets zu prüfen, ob das Präparat speziell für Kinder ausgewiesen ist und wie es verabreicht wird. Generell könne es bei der Anwendung von ätherischen Ölen bei Kindern zu Haut- und Schleimhautreizungen kommen, auch Erbrechen und Bewegungsstörungen seien möglich. Günther betont: „Wer unsicher ist, sollte vor der Anwendung immer einen Arzt oder Apotheker zu Rate ziehen.“ Ätherische Öle gelangen auf unterschiedliche Weise in den Körper, über die Schleimhäute beim Einatmen, über die Haut beim Einreiben oder über den Magen-Darmtrakt, wenn sie geschluckt werden. Für Kinder bestehe besondere Vergiftungsgefahr, wenn Öle, die zur Inhalation vorgesehen seien, mit Präparaten zum Einnehmen in Tropfenform verwechselt würden.

„Stark wirksame ätherische Öle aus Kampfer, Eukalyptus, Thymian oder Pfefferminze haben in der Nähe von kleinen Kindern grundsätzlich nichts zu suchen“, sagt Günther. Wer auf die Wirkung der Öle bei älteren Kindern und Jugendlichen nicht verzichten will, solle „unbedingt die vorgeschriebene Verdünnungsweise einhalten und die Öle nicht direkt auf die Haut auftragen, weil diese zu stark gereizt wird“, so die Apothekerin. Lösen ätherische Öle bei einem Kind Atemnot, Krämpfe oder Bewusstseinsveränderungen aus, sollten Eltern sofort den Rettungsdienst rufen. Bei Hautkontakt helfe Abspülen, hat das Kind etwas Öl verschluckt, sollte es möglichst viel trinken, um es zu verdünnen. Am besten eignen sich Tee, Wasser oder Saft. Danach sollte eine Giftnotrufzentrale kontaktiert werden. „Hat das Kind ein stark wirksames ätherisches Öl wie Kampfer zu sich genommen, sollte ebenfalls viel getrunken werden, allerdings ist dann auch ein Besuch in der Kinderklinik notwendig. Die Ärzte dort können das Kind gegebenenfalls kurze Zeit überwachen, um Komplikationen auszuschließen“, so Günther.

Hier finden Sie eine <link http: www.giz-nord.de> Liste mit den Rufnummern der Giftnotrufzentren in Deutschland.

Barmer GEK/NK

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