Baby & Familie

Antidepressiva begünstigen Schwangerschafts-Diabetes

11.10.2019

Forscher aus Kanada haben erstmals einen Zusammenhang zwischen der Einnahme von Antidepressiva während der Schwangerschaft und einem erhöhten Auftreten von Gestationsdiabetes gefunden. Dabei kam es vor allem darauf an, wie lange und welche Art von Antidepressiva eine Frau einnahm.

Antidepressiva könnten das Risiko für Gestationsdiabetes erhöhen.
Stimmungsschwankungen während einer Schwangerschaft sind normal. Bei manchen Frauen nehmen negative Gefühle jedoch überhand.
© Andrea Bertozzini, Unsplash

Die Wissenschaftler der Universität in Montreal verglichen für die Studie die Medikation von Schwangeren mit und ohne Gestationsdiabetes. Dabei zeigte sich: Das relative Risiko, Diabetes in der Schwangerschaft zu entwickeln, war bei Frauen, die Antidepressiva einnahmen, im Mittel um 19 Prozent erhöht. Es hing jedoch stark von der Art des Antidepressivums ab. Bei der Einnahme trizyklischer Antidepressiva, vor allem <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis amitriptylin.html>Amitriptylin, war das Diabetesrisiko um 47 Prozent erhöht, und unter Serotonin-Noradrenalin-Wiederaufnahmehemmer (SSNRI), vor allem <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis venlafaxin.html>Venlafaxin, um 27 Prozent. Keine höhere Gefahr zeigte sich dagegen unter Einnahme selektiver Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) wie <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis citalopram.html>Citalopram, <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis paroxetin.html>Paroxetin und <link https: www.aponet.de wissen arzneimitteldatenbank suchergebnis sertralin.html>Sertralin.

Auch die Dauer der Therapie spielte eine Rolle: Nahm die Schwangere ein solches Medikament weniger als 90 Tage ein, stieg das Risiko für Gestationsdiabetes im Schnitt um 15 Prozent; bei einer Einnahmedauer zwischen 90 und 180 Tagen um 17 Prozent und bei längerer Einnahme um 29 Prozent.

Die Forscher erklären sich die Beobachtungen durch bestimmte Nebenwirkungen, die Antidepressiva haben können, etwa eine Gewichtszunahme oder einer erhöhten Ausschüttung von Insulin. „Unerwünschte Wirkungen von Antidepressiva während der Schwangerschaft sollten gegen die Folgen einer nicht medikamentös therapierten Depression abgewogen werden, insbesondere bei schweren Depressionen“, folgern die Wissenschaftler aus den Ergebnissen. Für die Studie, die im Fachblatt BMJ Open erschienen ist, analysierten sie die „Quebec Pregnancy Cohort“, die Gesundheitsdaten aller Schwangerschaften in Kanada zwischen Januar 1998 und Dezember 2015 enthält.

<link www.pharmazeutische-zeitung.de>dh/PZ/NK

Das könnte Sie auch interessieren

Medikamente ohne Zuzahlung

Alle zwei Wochen neu: die aktuelle Liste der zuzahlungsfreien Arzneimittel.

Anzeige
Anzeige

#sprichmitisla macht Deine Stimme lauter!

#sprichmitisla gibt Deinem Projekt mehr Reichweite. Jetzt für eine Förderung bewerben.

Arzneimitteldatenbank

Medikamenten-Name oder Wirkstoff eingeben für mehr Informationen.

Podcast "gecheckt!"
Podcast: gecheckt!

Podcast: Übelkeit in der Schwangerschaft

In den ersten Wochen einer Schwangerschaft leiden bis zu 85 Prozent der Frauen an Übelkeit, etwa die…

Apotheken Magazin

Alle 14 Tage neu in Ihrer Apotheke: Das Apotheken Magazin ist eine kostenlose Zeitschrift für Apothekenkunden, die fundiert und leicht verständlich alle Fragen rund um die Gesundheit beantwortet.

Telepharmazie

Sie suchen eine Apotheke mit Telepharmazieangebot?

Krankheiten von A - Z

In diesem Lexikon finden Sie umfassende Beschreibungen von etwa 400 Krankheitsbildern

nach oben
Notdienst finden