SeniorenGesundheit

Antidepressivum könnte Alzheimer stoppen

15.05.2014

US-amerikanische Forscher haben herausgefunden, dass ein Medikament gegen Depressionen offenbar auch bei Alzheimer hilft. Es scheint die Produktion der Hauptbestandteile der für Alzheimer typischen Eiweiß-Ablagerungen, den Plaques, in den Hirnzellen zu reduzieren.

Profilansicht bis Bluse: Seniorin mit Brille und grauen Lockenkopf beim Kreuzworträtseln
Eiweiß-Ablagerungen im Gehirn werden als Ursache für die Alzheimer-Krankheit gesehen.
© Yuri Arcurs - Fotolia

In der medizinischen Fachzeitschrift Science Translational Medicine berichten Yvette Sheline und Kollegen, dass der Wirkstoff Citalopram, ein gängiges Antidepressivum, die Mengen des Eiweißstoffs Beta-Amyloid bei jungen, gesunden Menschen und bei Labormäusen im Alter verringerte. Bei den Alzheimer-Mäusen stoppte der Wirkstoff zudem das Wachstum von bereits bestehenden Amyloid-Plaques und verhinderte die Bildung neuer.

„Der Effekt, den wir in unserer Studie gesehen haben, geht auf einen völlig andere chemische Wirkung zurück, als die, die bei depressiven Patienten zu sehen ist“, sagt Sheline. Dies zeige, dass ein Medikament mehr als eine chemische Wirkung haben und auf ganz verschiedenen Wegen wirken kann. Ließe sich die Entstehung der Plaques auf diese Weise stoppen, könnte das auch den geistigen Abbau, der mit der Krankheit einhergeht, stoppen, hoffen die Forscher von der Washington University School of Medicine in St. Louis, USA. Doch obwohl ihre Ergebnisse ermutigend seien, sei es für eine Empfehlung, Antidepressiva gegen Alzheimer einzunehmen, noch viel zu früh, betonen sie.

Beta-Amyloid ist ein Protein, das bei normaler Gehirnaktivität produziert wird und das auch im Gehirn gesunder Menschen nachweisbar ist. Allerdings nimmt die Menge des Eiweißstoffs bei Alzheimer-Kranken stark zu, so dass die für die Krankheit typischen Plaques entstehen. Immer mehr Studien deuten darauf hin, dass zwischen den ersten Krankheitssymptomen und der Entstehung erster Plaques eine 15-Jahres-Lücke besteht. Speziell dieser Zeitraum ist es, der viele Wissenschaftler interessiert, die sich mit der Vorbeugung von Alzheimer befassen.

HH

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